Das E-Rezept wird zum Umsatztreiber für Online-Apotheken

Veröffentlicht: 07.04.2025
imgAktualisierung: 07.04.2025
Geschrieben von: Ricarda Eichler
Lesezeit: ca. 2 Min.
07.04.2025
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Ärztin hält Medikamente vor Laptop.
HayDmitriy / Depositphotos.com
Das E-Rezept treibt das Geschäft der Online-Apotheken an. Umsätze und Neukundenzahlen explodieren – auch andere Händler wollen mitmischen.


Seit Anfang letzten Jahres stellen deutsche Ärzt:innen Rezepte digital aus. Immer mehr Menschen lösen dieses dann auch gleich digital – nämlich in Online-Apotheken – ein. Und wenn man schon einmal da ist, kauft man dabei gleich andere Dinge mit – ein Umstand, der den Online-Apotheken kräftige Umsatzsteigerungen einbringt. Wie das Handelsblatt jetzt unter Berufung auf Zahlen des Bevh schreibt, lagen die Umsätze in den ersten drei Monaten des Jahres mit 423,1 Millionen Euro um 7,8 Prozent über denen des Vorjahreszeitraumes.

Anfängliche Zögerlichkeit abgelegt

Das Anfang 2024 eingeführte E-Rezept hatte zu Beginn durchaus seine Schwierigkeiten. Im stationären Bereich war die Kundschaft unzufrieden, da die Rezepte oft lange brauchten, bis sie über die Chipkarte abrufbar waren. Im digitalen Sektor wurde die durch Gematik entwickelte App sehr verhalten angenommen, da sie sich durch ihre hohen Sicherheitsstandards als unpraktikabel und hoch-kompliziert erwies.

Da jedoch immer mehr Apotheken schließen, sind die Deutschen zunehmend gezwungen, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Laut dem Handelsblatt erreichte Deutschland Ende 2024 mit 17.041 Apotheken den niedrigsten Bestand seit 1978.

Neukundengeschäft seit 2024 teils verfünffacht

Das Apotheken-Sterben macht sich indes bei den Online-Apotheken direkt bemerkbar. So konnte allein DocMorris die Anzahl an Neukunden im Bereich der verschreibungspflichtigen Medikamente um ein Fünffaches steigern. Wie die Deutsche Apotheker Zeitung schrieb, war der Umsatz im ersten Quartal 2024 noch mäßig, konnte bis zum vierten Quartal dann aber um 16,6 Prozent wachsen. Der Trend hat sich bis in die ersten Wochen des neuen Jahres fortgesetzt.

Auch beim Wettbewerber Shop Apotheke, der zum globalen Konzern Redcare Pharmacy gehört, zeigt sich deutlich, dass das E-Rezept mittlerweile angenommen wird. Laut Konzernmitteilung betrug das Wachstum verschreibungspflichtiger Medikamente im vierten Quartal hier sogar 142 Prozent.

Immer mehr E-Commerce-Unternehmen wollen mitmischen

Dass der Verkauf mit Medikamenten lukrativ ist, bleibt auch anderen Online-Shops nicht verborgen. Der Verkauf verschreibungspflichtiger Medikamente unterliegt in Deutschland jedoch strengen Vorgaben, wie einer Apotheken-Lizenz.

Stattdessen dürfen andere Shops, wie jüngst der Drogeriemarkt DM, aber nicht-verschreibungspflichtige Arzneimittel, sogenannte Over-the-counter-Medikamente (OTC), vertreiben. Dazu zählen einfache Schmerzmittel wie Aspirin, rein pflanzliche Arzneien oder auch Nahrungsergänzungsmittel.

Auch Amazon versucht seit Jahren, den Apotheken-Markt aufzumischen. In den USA konnte man sich hierfür sogar eine Apothekenlizenz sichern. Hierzulande werden dagegen ausschließlich OTC-Produkte über Marktplatz-Partner angeboten. In Italien hat Amazon mit dem Konzept sogar eine stationäre „Para-Apotheke“ eröffnet.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 07.04.2025
img Letzte Aktualisierung: 07.04.2025
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Ricarda Eichler

Ricarda Eichler

Expertin für Nachhaltigkeit

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