Google kickt die EAN-Suchfunktion

Veröffentlicht: 20.03.2025
imgAktualisierung: 20.03.2025
Geschrieben von: Ricarda Eichler
Lesezeit: ca. 2 Min.
20.03.2025
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ca. 2 Min.
Nahaufnahme auf Google-Suchzeile auf einem Monitor.
agencyby / Depositphotos.com
Ohne großes Aufsehen entfernt Google eine für Shops und Marktbeobachter:innen wichtige Funktion. Was hat es damit auf sich?


Preisvergleiche sind ein wichtiges Tool, um über das eigene Artikel-Pricing zu entscheiden. Über Google Shopping ließ sich mit der Suche nach der European Article Number (EAN) bisweilen ein guter Überblick generieren. Doch bereits im vergangenen Jahr wurden die Ergebnisse immer ungenauer und scheinen mittlerweile komplett abgeschaltet. Wie der Datenanalyse-Anbieter XPLN mutmaßt, könnte Google an einer eigenen Lösung für die Marktanalyse arbeiten.

EAN-Angabe bleibt, Suche fällt weg

Für Shops, die ihre Produkte bei Google Shopping listen möchten, bleibt die Angabe einer EAN für diese weiterhin verpflichtend. Diese Angabe konnte zuvor mittels der Suchfunktion instrumentalisiert werden, um die Preise und Verfügbarkeiten von Wettbewerbern zu beobachten. Aus den Beobachtungen von XPLN geht nun hervor, dass die Zuverlässigkeit dieser Daten bereits seit November 2023 deutlich nachließ.

Die Analyst:innen blieben am Ball und verzeichneten auch im Verlauf des Jahres 2024 weitere Schwankungen bis hin zur offensichtlichen Abschaltung des Dienstes. Ein konkretes Enddatum lässt sich hierbei nicht bestimmen. Wir haben bei Google weitere Informationen angefragt und reichen diese nach Erhalt an dieser Stelle nach.

Marktanalyse der Zukunft: KI liefert umfassenderes Bild

Die Produktsuche mittels EAN bot nicht nur Händler:innen eine niedrigschwellige Methode zur Marktanalyse. Auch Dienstleistungsunternehmen nutzten die Funktion schließlich, um ihre Daten zu beziehen. So dient die EAN als eindeutiger Produktidentifikator, welcher durch Crawling-Tools automatisiert beobachtet werden konnte. Derartige Automatismen werden jetzt nicht mehr greifen können und neue Optionen müssen her.

Zu den Entwicklungen hat Sebastian Klump von XPLN eine Theorie: „Man wird das Gefühl nicht los, dass Google an eigenen Lösungen arbeitet. Fest steht aber, dass die Lösungen der Händler und Marken schlauer werden müssen, um weiterhin gute Ergebnisse zu erzielen. KI kann hier der entscheidende Faktor sein.“

Das von XPLN entwickelte Multimodal-KI-Modell sucht dabei nicht nach der EAN eines Produktes, sondern gleicht stattdessen Bilder und Texte ab. Im Ergebnis erhalten Händler:innen nicht nur den Preisvergleich mit dem exakt gleichen Artikel, sondern darüber hinaus auch mit vergleichbaren anderen Artikeln.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 20.03.2025
img Letzte Aktualisierung: 20.03.2025
Lesezeit: ca. 2 Min.
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Ricarda Eichler

Ricarda Eichler

Expertin für Nachhaltigkeit

KOMMENTARE
2 Kommentare
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Oliver Wunderlich
20.03.2025

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Google hat die EAN-Suche schon Ende 2023 gekickt. Quelle zum Beispiel: https://www.linkedin.com/pulse/google-shopping-major-changes-product-matching-ean-gtin-upc-eyhae/?trackingId=Gn6zFKtrRnCdLLsQSGuWUQ%3D%3D
Redaktion
26.03.2025
Hi Oliver,
Google implementiert derartige Änderungen oft auf unterschiedlichen Märkten zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Wie im Artikel erwähnt, wurden durchaus auch hierzulande bereits im November 2023 erste Aussetzer wahrgenommen. Die totale Abschaltung im deutschen Raum aber erst kürzlich.
Gruß, die Redaktion