Google im Kreuzfeuer: ChatGPT-Konkurrenz und heftige Schlammschlacht mit Microsoft

Veröffentlicht: 01.11.2024
imgAktualisierung: 01.11.2024
Geschrieben von: Christoph Pech
Lesezeit: ca. 2 Min.
01.11.2024
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Google
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Google präsentiert Fantasiegewinne, obwohl es im Kreuzfeuer steht: OpenAI startet eine eigene Suche, Microsoft erhebt Vorwürfe.


Der Markt gestaltet sich für Google derzeit so schwierig wie selten zuvor und trotzdem erwirtschaftet der Mutterkonzern Alphabet Umsätze, die kaum zu glauben sind. Im abgelaufenen dritten Quartal steigerte Alphabet den Konzernumsatz um 15 Prozent überraschend kräftig auf 88,27 Milliarden US-Dollar. Im Vorfeld war nur mit gut zwölf Prozent gerechnet worden. Der Gewinn stieg um ein Drittel auf 26,3 Milliarden Dollar.

Zum Gesamtergebnis trug allein Google 76,5 Milliarden Dollar bei. Vor allem das Cloud- und das Werbegeschäft waren einmal mehr die Treiber des Erfolgs. Die Werbeerlöse stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zehn Prozent auf 65,85 Milliarden Dollar. Die Alphabet-Aktie konnte dementsprechend ordentlich zulegen.

Die ChatGPT-Suche ist da

Dabei ist die Konkurrenz für Google und Alphabet gefährlicher denn je. Vor allem Googles Kernkompetenz – die Online-Suche – hat schwierige Zeiten vor sich. Denn OpenAI, die Macher hinter ChatGPT, haben nun endlich ihre eigene KI-basierte Suchmaschine vorgestellt. Wie Golem berichtet, hat OpenAI eine Echtzeit-Suchfunktion in seinen KI-Chatbot integriert. Benutzer:innen können nun also in ChatGPT Suchanfragen eingeben und erhalten Antworten mit dazugehörigen Quellenangaben.

In Zusammenarbeit mit großen Verlagen wie Axel Springer oder News Corp. sollen die Suchergebnisse glaubwürdiger ausfallen als bei Google. Zunächst ist die Suchfunktion nur in den kostenpflichtigen Abos von ChatGPT enthalten, dürfte aber künftig auch in die kostenfreie Version Einzug halten. Spätestens dann wird es spannend, ob ChatGPT dem Klassenprimus Google wirklich Paroli wird bieten können.

Schlammschlacht mit Microsoft

Einen weiteren Nebenkriegsschauplatz hat kürzlich Microsoft eröffnet und hier steht eine echte Schlammschlacht bevor, denn die Vorwürfe gegen Google sind schwerwiegend. Microsoft wirft Google vor, in der EU eine Tarnorganisation für Lobbyzwecke aufzubauen. In einem Blogbeitrag mit dem vielsagenden Titel „Googles Schattenkampagnen“ behauptet Rima Alaily, die bei Microsoft die Abteilung „Wettbewerb und Marktregulierung“ leitet, dass Google mit der „Open Cloud Coalition“ (OCC) das Ziel verfolge, Softwarehersteller „bei Wettbewerbsbehörden und Politikern zu diskreditieren und die Öffentlichkeit in die Irre zu führen“, zitiert das Handelsblatt.

Die OCC wurde einen Tag vorher gegründet. Google ist das größte Mitglied. Die weiteren Tech-Unternehmen dürften nur Brancheninsidern etwas sagen. „Google hat große Anstrengungen unternommen, um die eigene Beteiligung, Finanzierung und Kontrolle zu verschleiern“, sagt Alaily. Google weist die Vorwürfe natürlich zurück. Diese kommen kurz nachdem Google Microsoft vorgeworfen hat, sein Monopol im Softwaremarkt zu missbrauchen. Derart offen haben die Branchenschwergewichte ihre Konflikte bislang noch nie ausgetragen.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 01.11.2024
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Christoph Pech

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Experte für Digital Tech

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