Zölle, eine schwache Konjunktur, Handelskonflikte – die wirtschaftlichen Gegebenheiten setzen hiesige Unternehmen unter Druck und werden einer neuen Analyse zufolge das Insolvenzgeschehen weiter befeuern. „Durch die Zollspirale steigen Insolvenzen 2025 in der Bundesrepublik um voraussichtlich elf Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf rund 24.400 Fälle“, zitiert Reuters den Kreditversicherer Allianz Trade. Noch im März hatte der erwartete Wert etwas niedriger, bei einem Plus von zehn Prozent, gelegen.
Und auch für 2026 erwarten die Experten keine Erholung: Stattdessen gehen die Prognosen für das kommende Jahr von einem erneuten Anstieg, um drei Prozent, aus: Dann werden 25.050 Unternehmen betroffen sein.
Hohe Schäden durch Großinsolvenzen
Sorge bereiten dabei potenziell hohe Schäden, die durch eine steigende Zahl an Großinsolvenzen zu erwarten seien. Allein im vergangenen Jahr seien weltweit 469 Großunternehmen mit einem Gesamtumsatz von 185 Milliarden Euro in die Insolvenz gerutscht. Und auch das neue Jahr zeigt keine Besserung: Der Studie zufolge wurden in den ersten drei Monaten 2025 weltweit mehr als 122 entsprechende Fälle registriert, was mit Blick auf den Vorjahreszeitraum einem Zuwachs um 14 Prozent entspricht.
Der Westen Europas sei im Zuge dieser Entwicklung besonders hart betroffen: „Im Epizentrum der großen Insolvenzen befand sich mit einem Zuwachs von 16 Prozent auf 74 Fälle erneut Westeuropa“, heißt es demnach weiter. Insgesamt entfallen rund 61 Prozent aller Großinsolvenzen weltweit auf die hiesige Region.
„Das vergangene Jahr markierte einen Negativ-Rekord bei den Großinsolvenzen in Deutschland“, kommentierte Milo Bogaerts, Chef der DACH-Region bei Allianz Trade. Um 36 Prozent sei die Zahl der Großinsolvenzen angestiegen – der Wert lag bei 87 betroffenen Unternehmen. „Angesichts der trüben wirtschaftlichen Aussichten sowohl in Deutschland als auch beim Welthandel und den vielen Unsicherheiten durch das Zoll-Gewitter“ sei auch für 2025 von einer hohen Zahl an Großinsolvenzen und damit verbunden auch hohen Schäden auszugehen.
Artikelbild: http://www.depositphotos.com
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