Die Kaufzurückhaltung und die Rezessionsstimmung sind kein idealer Ausgangspunkt für große Sprünge bei Händler:innen, gerade auch für das anstehende Weihnachtsgeschäft.
Weltweit blickt der Großteil der Händlerschaft (64 Prozent) derzeit pessimistisch auf die globale Wirtschaftslage. Nur 18 Prozent fühlen sich bestens auf wirtschaftliche Veränderungen vorbereitet. Das zeigt eine repräsentative Erhebung „Handels- und Konsum-Kompass 2024“ der Shopsoftware Shopify, für die über 13.000 Händler:innen sowie 18.000 Verbraucher:innen aus den Ländern USA, Großbritannien, Kanada, Australien, Japan, Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien befragt wurden.
Hierzulande ist die Stimmung insgesamt deutlich besser: So blickt die Mehrheit der deutschen Händler:innen (87 Prozent) positiv auf die globale Lage. Und jedes zweite Unternehmen fühlt sich für Änderungen gewappnet – und dabei verlasse man sich vor allem auf fortschrittliche Technologien. Allerdings erwartet auch nur knapp die Hälfte (47 Prozent) ein erfolgreiches Weihnachtsgeschäft in Deutschland.
Social Commerce und Personalisierung sind zentrale Stellschrauben
Um in der aktuellen Saison zu punkten, setzen vier von zehn Händler:innen auf saisonale Rabatte und Website-Optimierungen, fast ebenso viele erweitern das Produktportfolio. Ungefähr ein Drittel erhöht die Werbeausgaben (36 Prozent) und nutzt zugeschnittene Digitalmarketingkampagnen für die Feiertage.
Händler:innen hadern vor allem mit der Neukundengewinnung – für 65 Prozent ist das derzeit die größte Herausforderung. Verbraucher:innen hingegen tummeln sich für Inspiration und Shopping auch gern in den sozialen Medien: 61 Prozent der 18- bis 24-Jährigen shoppen auf Instagram, auf TikTok sind es 59 Prozent. Aber ein Großteil der Händler:innen ist dort längst aktiv: 62 Prozent der Befragten in Deutschland priorisieren soziale Medien als Absatzkanal – es sind aber weniger als im globalen Durchschnitt (72 Prozent).
So nutzen Händler:innen derzeit KI
Bei den neuen Technologien steht vor allem der Einsatz von Tools mit künstlicher Intelligenz (KI) im Fokus. 38 Prozent der Händler:innen nutzen hierzulande KI zur Verbesserung von Produktbildern, fast ebenso viele für Übersetzungen, 31 Prozent verwenden KI-Tools für Marketingaktivitäten auf Social Meida oder für Produktempfehlungen. Bisher nur ein Fünftel nutzt KI, um den Kundenservice zu verbessern oder für Personalisierung. Aber man ist gewillt, dies auszuweiten: 86 Prozent wollen KI in weiteren Bereichen einsetzen.
Bei der Personalisierung könnte es sich lohnen: 45 Prozent der befragten Konsumierenden hat angegeben, dass es ihnen wichtig ist, online bei Händler:innen zu shoppen, die maßgeschneiderte, persönliche Erlebnisse bieten.
Artikelbild: http://www.depositphotos.com
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