Mit einem Kollektivvertrag wollte Österreich die Rechte und Löhne von Plattformarbeitenden stärken. Nicht alle Dienste folgten dem Modell, doch zumindest bei Lieferando galt bisher in Österreich, wie auch in Deutschland: Fahrer:innen waren beim Unternehmen angestellt.
Wie die österreichische Tageszeitung Der Standard jetzt von Lieferando erfuhr, soll damit nun Schluss sein. Knapp 1.000 angestellten Fahrer:innen wird gekündigt. Künftig wolle man stattdessen, wie bei Mitbewerbern üblich, auf freie Dienstverträge setzen.
Konkurrenzdruck zwingt zu Sparmaßnahmen
Mit dem im Jahr 2020 in Österreich eingeführten Kollektivvertrag wurden für Angestellte von Plattformen Arbeitsrechte wie Mindestlöhne, Urlaubsansprüche und Krankengeld sichergestellt. Ein Modell, welches für mehr Gerechtigkeit und Sicherheit sorgt – aus Unternehmenssicht aber natürlich höhere Kosten verursacht.
Kosten, welche man nun zu umgehen versucht. Wie Der Standard aus der Unternehmenszentrale Lieferandos in Erfahrung brachte, sollen durch den Schritt die Wettbewerbsbedingungen angeglichen werden. So nutzten sowohl Wettbewerber Wolt als auch das ebenfalls zum Just Eat Takeaway Konzern gehörende Foodora bereits seit Jahren freie Dienstverträge und konnten somit deutlich sparen.
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