Als mögliche Gründe werden sowohl die starke Konkurrenz am asiatischen Markt, aber vorrangig auch der Handelskonflikt mit den USA genannt. Schaut man sich das Firmenkonstrukt von PDD Holdings jedoch genauer an, wird klar, dass es andere Auslöser gibt – und diese möglicherweise kalkulierter sind als man vielleicht denkt.
PDD ist mehr als nur Temu
Mit hohen Rabatten und massiven Werbebudgets kommt Temu vor allem laut und auffällig daher. Doch trotz all der Aufmerksamkeit, konnte Temu bisher keine echten Gewinne verzeichnen. Temu kostet PDD Unmengen an Geld, bringt jedoch kaum welches ein. Ein System, welches nur darum funktioniert, da PDD Holdings nicht auf Gewinne durch Temu angewiesen ist.
Das Kerngeschäft liegt seit jeher bei Pinduoduo – im weitesten Sinne das chinesische Äquivalent Temus. Der Marktplatz läuft erfolgreich und verzeichnet sowohl solide Einnahmen durch Transaktionsgebühren als auch Werbeplatzierungen. Pinduoduo ist für profitabel bei geringen Betriebskosten. Die hohen Einnahmen erlauben PDD Holdings, mit Temu experimenteller und spendabler zu sein.
Auswirkungen des US-Handelskonflikts noch nicht absehbar
Das weit verbreitete Argument, die schlechten Quartalszahlen seien auf den Zollstreit zwischen den USA und China zurückzuführen, ist dabei ebenso fadenscheinig. De facto startete dieser erst nach der Ankündigung massiver Zollerhöhungen durch US-Präsident Donald Trump Anfang April.
Was dagegen nicht von der Hand zu weisen ist, dass China dies hat kommen sehen. Deswegen wurden bereits zuvor sowohl in Europa als auch den USA die Beziehungen zu lokalen Vertriebspartnern massiv ausgebaut, inklusive lokaler Lagerstätten. Dies führte sicherlich zu deutlichen Mehrausgaben innerhalb des ersten Quartals, welche sich für PDD jedoch auf lange Sicht rentieren dürften.
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