Temu-Mutter enttäuscht mit schwachen Quartalszahlen – darum ist das nicht das Ende

Veröffentlicht: 30.05.2025
imgAktualisierung: 30.05.2025
Geschrieben von: Ricarda Eichler
Lesezeit: ca. 2 Min.
30.05.2025
img 30.05.2025
ca. 2 Min.
Smartphone mit Pinduoduo Logo vor einer roten Wand mit dem gleichen Logo.
rafapress / Depositphotos.com
Das erste Quartal des Jahres lief bei der chinesischen PDD Holdings nicht wie geplant. Wer deswegen denkt, Temu sei am Ende, irrt jedoch.


Nachdem der chinesische Konzern PDD Holdings letzte Woche die Geschäftszahlen des ersten Quartals vorgestellt hatte, gab es einen drastischen Einbruch an der US-Börse. Wie Fashionunited unter Berufung auf eine Meldung der deutschen Presseagentur schrieb, lagen Umsatz und Gewinn deutlich hinter den Erwartungen. Anleger:innen quittierten dies mit einem Aktienwertverfall um 14,5 Prozent. War es das also bereits wieder mit Temu?

Gewinnrückgang um 40 Prozent

Bereits seit 2020 ist PDD Holdings Bestandteil des Technologie-Aktienindex Nasdaq. Die ernüchternden Quartalszahlen wurden von den Börsianer:innen jetzt deutlich negativ aufgenommen. Wie das Portal The Low Down berichtet, brach der Betriebsgewinn des Konzerns um ein. Im Zuge dessen sank der Aktienkurs auf mittlerweile unter 100 US-Dollar. Für viele scheint dies den Anfang vom Ende zu markieren.

Als mögliche Gründe werden sowohl die starke Konkurrenz am asiatischen Markt, aber vorrangig auch der Handelskonflikt mit den USA genannt. Schaut man sich das Firmenkonstrukt von PDD Holdings jedoch genauer an, wird klar, dass es andere Auslöser gibt – und diese möglicherweise kalkulierter sind als man vielleicht denkt. 

PDD ist mehr als nur Temu

Mit hohen Rabatten und massiven Werbebudgets kommt Temu vor allem laut und auffällig daher. Doch trotz all der Aufmerksamkeit, konnte Temu bisher keine echten Gewinne verzeichnen. Temu kostet PDD Unmengen an Geld, bringt jedoch kaum welches ein. Ein System, welches nur darum funktioniert, da PDD Holdings nicht auf Gewinne durch Temu angewiesen ist.

Das Kerngeschäft liegt seit jeher bei Pinduoduo – im weitesten Sinne das chinesische Äquivalent Temus. Der Marktplatz läuft erfolgreich und verzeichnet sowohl solide Einnahmen durch Transaktionsgebühren als auch Werbeplatzierungen. Pinduoduo ist für profitabel bei geringen Betriebskosten. Die hohen Einnahmen erlauben PDD Holdings, mit Temu experimenteller und spendabler zu sein.

Auswirkungen des US-Handelskonflikts noch nicht absehbar

Das weit verbreitete Argument, die schlechten Quartalszahlen seien auf den Zollstreit zwischen den USA und China zurückzuführen, ist dabei ebenso fadenscheinig. De facto startete dieser erst nach der Ankündigung massiver Zollerhöhungen durch US-Präsident Donald Trump Anfang April.

Was dagegen nicht von der Hand zu weisen ist, dass China dies hat kommen sehen. Deswegen wurden bereits zuvor sowohl in Europa als auch den USA die Beziehungen zu lokalen Vertriebspartnern massiv ausgebaut, inklusive lokaler Lagerstätten. Dies führte sicherlich zu deutlichen Mehrausgaben innerhalb des ersten Quartals, welche sich für PDD jedoch auf lange Sicht rentieren dürften.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 30.05.2025
img Letzte Aktualisierung: 30.05.2025
Lesezeit: ca. 2 Min.
Artikel weiterempfehlen
Ricarda Eichler

Ricarda Eichler

Expertin für Nachhaltigkeit

KOMMENTARE
0 Kommentare
Kommentar schreiben