Einst waren die sogenannten „Tupperware“-Partys legendär. Doch die Zeiten großer Höhenflüge sind für den Plastikdosenhersteller offenbar vorbei und schon seit geraumer Zeit sieht sich Tupperware mit finanziellen Schwierigkeiten konfrontiert.
Die Probleme seien derart umfassend, dass das Unternehmen aktuell einen Insolvenzantrag vorbereiten soll, schreibt Reuters und verweist auf einen Bericht von Bloomberg vom Montag. Das Wirtschaftsmagazin berief sich dabei auf Informationen von Personen, die mit der Angelegenheit vertraut seien.
Schulden summieren sich auf Hunderte Millionen Euro
Noch in dieser Woche könnte Tupperware demzufolge Gläubigerschutz beantragen. Diesem vermuteten Schritt seien langwierige „Verhandlungen zwischen Tupperware und seinen Kreditgebern über den Umgang mit Schulden“ vorausgegangen. Die entsprechenden Rückstände hätten sich inzwischen auf einen Wert von mehr als 700 Millionen Dollar summiert.
Bereits im Frühjahr vergangenen Jahres hatte Tupperware in einer Firmenmeldung verlauten lassen, dass „erhebliche Zweifel an seiner Fähigkeit bestehen, den Betrieb fortzuführen“ und man Maßnahmen ergreife, die zur Verbesserung der Kapitalstruktur sowie der Liquiditätsposition führen sollen. Gelungen ist dies offenbar nicht.
Aktie massiv eingebrochen
An der Börse führten die Gerüchte zu einem empfindlichen Einbruch der Unternehmensaktie: Diese brach laut Reuters im regulären Handel zunächst um 57 Prozent. Der Negativtrend war damit allerdings noch nicht erreicht, denn im nachbörslichen Handel sei dann ein erneuter Rückgang um 15,8 Prozent verzeichnet worden.
Update vom 18.09.: Insolvenzantrag wurde eingereicht
Mittlerweile haben sich die Gerüchte um eine potenzielle Insolvenz bewahrheitet: Für das Unternehmen Tupperware sowie einige Tochtergesellschaften wurde aufgrund mangelnder Nachfrage in den USA Insolvenz beantragt. Laut Dokumenten, die dem Konkursgericht für den Bezirk Delaware vorliegen, brauche der Dosenhersteller jede Menge Kapital – zwischen einer bis zehn Milliarden Dollar. Das eigene Anlage- und Umlaufvermögen werde derzeit auf rund 500 Millionen bis eine Milliarde Dollar geschätzt, berichtet der Spiegel.
Tupperware strebe ein besonderes Sanierungs- beziehungsweise Reorganisationsverfahren an, Chapter 11 genannt. Im Zuge eines solchen Verfahrens würde der Anbieter vor Forderungen seiner Gläubiger geschützt, heißt es weiter. Nun gehe es darum, zahlungskräftige Käufer zu finden, um den Fortbestand zu sichern und sich darüber hinaus in ein tech-basiertes Unternehmen zu wandeln.
Artikelbild: http://www.depositphotos.com
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