So umgehen chinesische Firmen Trumps Megazölle

Veröffentlicht: 06.05.2025
imgAktualisierung: 06.05.2025
Geschrieben von: Corinna Flemming
Lesezeit: ca. 2 Min.
06.05.2025
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Temu-Paket
Mickis-Fotowelt / Depositphotos.com
Als Reaktion auf die neuen US-Sonderzölle für chinesische Waren sollen sich Unternehmen jetzt eines Tricks bedienen, um Abgaben zu umgehen.


Seit Monaten wird in der weltweiten Zollpolitik regelrecht Pingpong gespielt: Neue Zölle werden erlassen, Gegenzölle implementiert und dann die Abgaben doch wieder für einen bestimmten Zeitraum erlassen. Besonders hart geht US-Präsident Donald Trump dabei gegen China vor: Sonderzölle von 145 Prozent werden bei der Einfuhr in die Staaten fällig, neuerdings gelten die hohen Abgaben auch für Billigwaren aus der Volksrepublik.

Nun sollen allerdings chinesische Händler einen Weg gefunden haben, diese Zölle zu umgehen. Wie ein Bericht der Financial Times (FT) zeigt, verschiffen viele chinesische Firmen ihre Waren inzwischen über Drittstaaten wie Malaysia, Südkorea oder Vietnam in die USA. Dort werden die Produkte mit gefälschten Ursprungszertifikaten versehen, um als heimische Erzeugnisse dieser Länder zu erscheinen. Durch diesen Trick können die Hersteller von den deutlich niedrigeren Importzöllen profitieren.

Sprunghafter Anstieg bei gefälschten Ursprungsangaben

Dieses sogenannte „Herkunfts-Washing“ soll mittlerweile im großen Stil betrieben und über verschiedene chinesische Online-Plattformen angeboten werden. Die südkoreanische Zollbehörde erlebt laut der FT einen spürbaren Anstieg solcher Umgehungshandlungen. Im ersten Quartal dieses Jahres wurden gefälschte Ursprungsangaben bei Waren im Wert von über 21 Millionen US-Dollar festgestellt – der Großteil stammte aus China und war für den US-Markt bestimmt.

Eine chinesische Vertriebsmitarbeiterin soll gegenüber der Financial Times bestätigt haben, dass Waren an Partner in den Nachbarländern verkauft und anschließend in die USA weiter exportiert werden.

Verschärfte Überwachungen

Behörden der betroffenen Transitländer beobachten die aktuellen Entwicklungen kritisch. Malaysias Handelsministerium erklärte, man werde alle Versuche, Zölle durch falsche Angaben zu umgehen, streng verfolgen. Erste Maßnahmen in Zusammenarbeit mit den Zollbehörden seien bereits eingeleitet worden. Zwar agieren die malaysischen Behörden bislang noch zurückhaltend, doch laut Aussagen von Logistikexperten wird die Überwachung der Warenmengen zunehmend verschärft.

Neben dem „Herkunfts-Washing“ sollen Händler auch andere Methoden anwenden, um hohe Ausgaben durch Exporte zu vermeiden. Unter anderem soll es zur Vermischung von teurer Ware mit billigeren Produkten kommen. So können deutlich niedrigere Gesamtkosten für eine Sendung angegeben werden.

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Veröffentlicht: 06.05.2025
img Letzte Aktualisierung: 06.05.2025
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Corinna Flemming

Corinna Flemming

Expertin für Internationales

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