Der Möbelhändler Wayfair sieht hierzulande keine Zukunft mehr und hat jetzt angekündigt, den deutschen Markt zu verlassen. Gleichzeitig sollen bis zu 730 Stellen – rund drei Prozent der gesamten Belegschaft – abgebaut werden. Die Entscheidung ist Teil einer strategischen Neuausrichtung, um sich auf Wachstumsfelder wie den stationären Handel zu konzentrieren. 

Rund die Hälfte der betroffenen Beschäftigten hätte allerdings die Möglichkeit, weiterhin bei Wayfair angestellt zu bleiben, sollten sie sich dazu bereit erklären, nach London, Boston oder an andere Standorte des Unternehmens umzuziehen, heißt es von Finanzchefin Kate Gulliver in einem Interview mit CNBC.

Konzentration auf wachstumsstarke Märkte und den stationären Handel

Laut CEO Niraj Shah sei eine Expansion in Deutschland aufgrund schwacher wirtschaftlicher Bedingungen, geringer Markenbekanntheit und begrenztem Marktanteil zu zeit- und kostenintensiv. Stattdessen will Wayfair seine Ressourcen in profitablere Initiativen wie den Ausbau in Großbritannien, Kanada und den stationären Handel stecken. Der Erfolg des ersten Wayfair-Geschäfts in Chicago zeigt, dass ein stationärer Verkauf auch den Online-Umsatz in angrenzenden Regionen steigern kann, betont CFO Kate Gulliver.

In Deutschland ist Wayfair seit 15 Jahren aktiv, trägt allerdings nur einen geringen Anteil zum Umsatz bei. Der Schritt, den deutschen Markt zu verlassen, markiert Wayfairs vierten Stellenabbau seit 2022 und hat nach eigenen Angaben weniger mit einer Kosteneinsparung zu tun, vielmehr sollen die Ressourcen besser verteilt werden.

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