Werbung bei WhatsApp frühestens ab nächstem Jahr

Veröffentlicht: 23.06.2025
imgAktualisierung: 23.06.2025
Geschrieben von: Ricarda Eichler
Lesezeit: ca. 2 Min.
23.06.2025
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Whatsapp App auf einem Smartphone-Display
rafapress / Depositphotos.com
Der Messenger-Dienst WhatsApp möchte Werbung in seine App integrieren. Innerhalb der EU wird das jedoch noch dauern.


Letzte Woche kündigte Meta an, jetzt auch den Messenger-Dienst WhatsApp um personalisierte Werbung zu erweitern. Diese sollte laut der Unternehmensmeldung nach und nach weltweit ausgerollt werden. Nun gab es aber eine kleine Rolle rückwärts. Denn für die Personalisierung der Anzeigen sollten unter anderem auch Daten von verknüpften Konten auf Facebook oder Instagram herangezogen werden. Ein Umstand, den die Irische Data Protection Commission hinsichtlich der Regelungen der DSGVO als durchaus fragwürdig empfand. 

Datenaustausch widerspricht der DSGVO

Eigentlich grenzt es fast an ein Wunder: Seit 2009 gibt es WhatsApp. Und erst jetzt, knapp 16 Jahre später, wird der Dienst kommerzialisiert. Im Rahmen der Ankündigungs- und Statusseite wollte Meta Werbeblöcke einführen. Zudem sollten Kanäle die Möglichkeit der Monetarisierung bekommen. Doch für sinnvoll ausgespielte Werbung braucht es natürlich eine Datengrundlage.

In der Unternehmensankündigung zur Funktion hieß es hierzu, dass diese unter Berücksichtigung des „bestmöglichen Datenschutzes“ entwickelt wurde. So sollen persönliche Nachrichten durch ihre Ende-zu-Ende-Verschlüsselung gesichert sein. Lediglich Daten zu Standort, App-Sprache und abonnierten Kanälen würden automatisch in die Personalisierung einfließen. Wenn Nutzer:innen ihre Meta-Konten verknüpfen, dann können auch die Werbepräferenzen jener Apps genutzt werden.

Und genau das ist der Punkt, der in den Augen der irischen Datenschutzbehörde einen Widerspruch zur geltenden DSGVO darstellt. Die Behörde, die innerhalb der EU für die Umsetzung der Verordnung zuständig ist, erbittet jetzt zunächst weitere Gespräche zum konkreten Ausmaß dieses Datenaustausches.

WhatsApp-Werbung innerhalb der EU frühestens ab 2026

Diese Zeit hat Meta offenbar auch eingeplant. So schien die Informationslage zum weltweiten Rollout nicht ganz eindeutig. Demnach war es nie angedacht, dass wir hierzulande übermorgen bereits Werbung in der App hätten. Stattdessen würde die Funktion nach und nach in den verschiedenen Märkten ausgerollt – innerhalb der EU frühestens 2026.

Kommissar Dale Sunderland von der irischen Behörde betonte gegenüber Politico, dass es bei der Einführung von Metas KI-Technologie im Vorfeld entsprechende Gespräche  gegeben habe – im Falle der jetzt geplanten Werbung fanden solche bis jetzt jedoch gar nicht statt. Das solle sich jetzt ändern. Bevor die Werbung also Einzug in unsere Messenger findet, müssen sämtliche Bedenken der Behörde aus dem Weg geräumt sein. In diese Gespräche sollen auch weitere Datenschutzbehörden mit einbezogen werden.

Artikelbild: http://www.depositphotos.com

Veröffentlicht: 23.06.2025
img Letzte Aktualisierung: 23.06.2025
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Ricarda Eichler

Ricarda Eichler

Ricarda berichtet über digitale Themen und spricht in Interviews und Podcasts mit spannenden Stimmen aus der Branche.

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