Jetzt treibt es auch die hiesigen Unternehmen auf die Straße. Die Lage der deutschen Wirtschaft sei „dramatisch“ – attestieren über hundert Verbände sowie Hunderte Unternehmen nach Angaben des Bundesverbands Großhandel,
Außenhandel, Dienstleistungen (BGA). Um im großen Stil auf Missstände aufmerksam zu machen, ist am 29. Januar nun der sogenannte Wirtschaftswarntag unter dem Aktions-Hashtag „#SOSWirtschaft“ geplant.

Bei dem Aktionsbündnis handele es sich um „die größte Verbände-Allianz in der Geschichte der Bundesrepublik“. Federführend sind der Verband Die Familienunternehmer e.V., der Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie e.V., der BGA sowie die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM).

Deutschlandweite Kundgebungen und Aktionen

Zu diesem Anlass soll es Kundgebungen in Berlin, Hamburg, München, Stuttgart, Lingen (Ems) und zahlreiche weitere dezentrale Aktionen in und von Betrieben geben, heißt es in einer Verbandsmitteilung. Das Ziel: „Druck auf die nächste Bundesregierung ausüben, sofort Reformen zu starten“. In Berlin soll die Kundgebung um 13 Uhr am Brandenburger Tor stattfinden.

„Die deutsche Wirtschaft schrumpft. Heimische Unternehmen wandern ab. Internationale Investoren bleiben fern. Als Standort verlieren wir rasant an Attraktivität. Die Lage ist ernst. Wir stehen an einem wirtschaftlichen Kipppunkt und verlieren so massiv an wirtschaftlicher Substanz wie nie zuvor“, schreiben die Initiatoren auf der entsprechenden Aktionswebseite Wirtschaftwarntag.de

Umfassender Forderungskatalog 

Kern der Aktion ist ein umfassender Forderungskatalog für eine Wirtschaftswende. In diesem werden allen voran „ein umfassender, alle bisherigen Versuche weit übersteigender Bürokratieabbau“ gefordert. Außerdem setzt man sich für die Senkung von Steuern, Sozialabgaben und Energiepreisen, mehr Freihandelsabkommen und einen Ausbau der Infrastruktur ein.  

Der BGA betont in diesem Zusammenhang, dass Deutschland „wieder ein attraktiver Standort für Investoren und ausländische Fachkräfte werden“ müsse. Soziale Marktwirtschaft funktioniere nur mit Freiheit, innerer und äußerer Sicherheit, und auch nur mit Vielfalt, heißt es. „Deshalb wenden wir uns zugleich gegen jede Form von Ausgrenzung, Rassismus und Antisemitismus.“ Die Aktionen sowie die Forderungen der Verbände und Unternehmen versteht die Allianz als „überparteilich“, weshalb man Parteien sowie parteinahe Wirtschaftsvereinigungen sowie Reden von Politiker:innen bei der Kundgebung in Berlin ausgeschlossen habe.

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