Der österreichische Möbelkonzern XXXLutz will das Familienunternehmen Porta aufkaufen. Das seit 60 Jahren bestehende Unternehmen wurde bislang in zweiter Generation von der Familie geführt, betrieben werden 140 Verkaufsstandorte in Deutschland, Tschechien und der Slowakei. XXXLutz betreibt derzeit über 370 Möbelhäuser in 14 Ländern und hatte 2023 auch den Online-Händler Home24 übernommen.

Mit dem Zukauf will XXXL-Lutz seine Position im Omnichannel stärken. „Gemeinsam werden wir dem steigenden Online-Handel und dem rauen wirtschaftlichen Gegenwind in unserer Branche entgegentreten. Wir glauben fest an den stationären Handel in Kombination mit einem starken Online-Shop“, sagt Thomas Saliger, Unternehmenssprecher der XXXLutz Gruppe, in einer Unternehmensmeldung. Über den Kaufpreis wurde beiderseitiges Stillschweigen vereinbart.

Beschäftigte sollen übernommen werden

Porta ist der Überzeugung, dass das Lebenswerk der Gründerfamilien durch den Verkauf am besten fortgeführt werden könne. „Das Wettbewerbsumfeld, vor allem auch im Online-Möbelhandel, erfordert neben hohen Investitionen auch starke Partnerschaften. XXXLutz ist mit seinem starken Omnichannelauftritt prädestiniert, zukünftig am Markt eine bedeutende Rolle zu spielen“, so Paul de Jong, Geschäftsführer der Porta-Holding. Im Zuge der Übernahme werden die Gründerfamilien von Porta, Gärtner und Fahrenkamp, aus dem Unternehmen ausscheiden.

Die Arbeitsverträge der 6.000 Porta-Beschäftigten sollen übernommen werden und unverändert bleiben. Pläne für Entlassungen gebe es nicht, erklärte XXXLutz laut t-online gegenüber der Deutschen Presseagentur.

Möbelindustrie: Verkauf ist „dramatische Nachricht“

Die Möbelindustrie bewerte den geplanten Verkauf als „dramatische Nachricht“ für die deutsche Möbelindustrie, insbesondere die mittelständischen Hersteller. „Käme dieser Kauf zustande, würde sich die ohnehin schon hohe Konzentration im deutschen Möbelhandel weiter verschärfen und eine bedrohliche Größenordnung erreichen“, mahnt Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie.

Seit Jahren würde der Handel die Hersteller zu Zugeständnissen zwingen, so Kurth weiter. Derzeit setze die XXXLutz-Gruppe beziehungsweise ihr Einkaufsverband Giga die deutschen Lieferanten „mit aus unserer Sicht unhaltbaren Forderungen unter Druck“, erklärt er. Die Verbände fordern eine eingehende kartellrechtliche Prüfung des Vorhabens.

Die Zustimmung des Bundeskartellamts für die Übernahme steht derzeit noch aus.   

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