An diesem Wochenende, genauer gesagt in der Nacht von Samstag auf Sonntag, steht wieder die Zeitumstellung an. Die Uhren werden von 02:00 Uhr auf 03:00 Uhr vorgestellt, wir verlieren also eine Stunde. Wer sich – so wie ich – auch nie merken kann, ob die Uhren nun vor oder zurückgestellt werden, hier eine kleine Eselsbrücke: Im Frühling werden die Terrassenstühle rausgestellt, also wird die Uhr eine Stunde vorgestellt. Im Herbst werden die Stühle wieder reingeholt und auch die Uhr wieder zurückgestellt.

Obwohl die Zeitumstellung bei vielen umstritten ist, – laut einer DAK-Umfrage sind 70 Prozent der Deutschen für eine Abschaffung der Zeitumstellung – wird weiterhin an dieser festgehalten. Ein entsprechender Vorschlag aus dem Jahr 2019, die Zeitumstellung ab 2021 abzuschaffen, wurde zwar durch das EU-Parlament gebilligt, allerdings konnte man sich bislang noch nicht auf eine gemeinsame europäische Lösung einigen. Also werden wir auch an diesem Sonntag wieder eine Stunde verlieren. Und dabei gibt es auch für Händler ein paar Dinge zu beachten.

Wichtige Aspekte für einen reibungslosen Geschäftsablauf

1. Kassensysteme und IT-Infrastruktur

Viele Server und CMS/Shopsysteme passen die Zeit zwar automatisch an, allerdings sollten Verkäufer sicherheitshalber prüfen, ob alle Systeme korrekt umgestellt wurden, um Fehler bei Buchungen, Transaktionen und Abrechnungen zu vermeiden. Das betrifft auch die korrekte Einstellung von Zeitzonen. Insbesondere bei internationalem Handel ist wichtig, dass die Zeitzonen einheitlich oder klar kommuniziert sind (z. B. UTC, MEZ/MESZ).

2. Zeitgesteuerte Aktionen

Wenn Aktionen wie Rabatte oder Sales automatisch starten oder enden, muss sichergestellt sein, dass sie zur korrekten Zeit ausgelöst werden. Das Gleiche gilt auch für Newsletter und automatisierte E-Mails. Verkäufer sollten das Timing von Kampagnen bei der Umstellung ebenfalls prüfen.

3. Logistik und Versandzeiten

Händler sollten sicherstellen, dass Kunden und Lieferanten über eventuelle geänderte Lieferzeiten informiert sind und ob Lieferversprechen (beispielsweise “Lieferung in 24 Stunden") durch die Zeitumstellung nicht beeinträchtigt werden. Manche Versanddienstleister oder Lagerlogistik-Systeme orientieren sich bei Fristen und Abholungen an festen Uhrzeiten. Eine Stunde Unterschied könnte einen Einfluss auf Lieferzusagen oder Lagerprozesse haben, deswegen sollten Verkäufer hier einen genauen Überblick behalten.

4. Kundensupport und Öffnungszeiten

Die Supportzeiten am Telefon, auf der Webseite oder Social Media sollten aktualisiert werden, wenn sich diese durch die Zeitumstellung ändern.

5. Analyse und Reportings

Tools wie Google Analytics oder Shop-Reports können durch die Zeitumstellung Lücken oder Überschneidungen zeigen. Dieser Faktor sollte bei Reportings mit beachtet werden. Außerdem sind Tagesvergleiche an Umstellungstagen möglicherweise weniger zuverlässig. Am besten sollte bei der Analysen vermerkt werden, dass es zu einer Verschiebung von einer Stunde gekommen ist.

6. Arbeitszeiten

Besonders bei Unternehmen mit Schicht- und Nachtbetrieb ist es wichtig, die Arbeitszeiten zu koordinieren. In der Nacht von Samstag auf Sonntag wird die Zeit um eine Stunde vorgestellt, was Einfluss auf die Arbeitszeitabrechnung hat.

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