Frankfurter Buchmesse: Neue Anstöße für E-Books

Veröffentlicht: 09.10.2013 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 09.10.2013

Die Frankfurter Buchmesse beginnt heute und stellt eine Reihe an Neuerungen für E-Books und E-Reader vor. Seit 2008 ist der Umsatz der digitalen Lesegeräte und Bücher stetig gestiegen, hat aber immer noch zu kämpfen. Die Innovationen aus diesem Jahr sollen einen neuen Anstoß der Branche liefern.

E-Book-Reader neben Büchern

Der E-Book-Markt wächst: Von 2011 auf 2012 hatte sich der Anteil der digitalen Bücher an verkaufter Literatur verdreifacht, die Hälfte der Verlage bietet Bücher inzwischen in elektronischer Form an und die Hälfte aller Neuerscheinungen werden auch als E-Book veröffentlicht. Für die Verlage hat das Geschäft mit den E-Books durchaus Vorteile. Die „Verlage wissen durch den Direktverkauf von E-Books, etwa über ihre eigenen Onlineshops oder im iBookstore, inzwischen sehr viel besser, wer ihre Kunden sind“, so Kathrin Grün von der Frankfurter Buchmesse. Trotzdem scheinen die E-Reader sich hierzulande noch schwer zu tun: Erst jeder Fünfte nutzt einen E-Reader, wie der Verband BITKOM in einer Umfrage feststellte.

E-Book-Neuerungen erwartet

In diesem Jahr bietet die Buchmesse den Besuchern Einblicke in viele Neuerungen auf dem Gebiet der digitalen Bücher. Dabei dreht sich das Angebot nicht nur um neue Reader oder neue E-Book-Veröffentlichungen: Interessant sind neue Nutzungsmodelle und innovative Leser-Plattformen, die die Menschen zum digitalen Lesen anregen sollen.

Eine Neuerung ist das von Blogger und Buchautor Sascha Lobo entwickelte Portal Sobooks, welches auf der Buchmesse vorgestellt werden soll. Hier handelt es sich um eine offene E-Book-Plattform, die ohne spezielle Lesegeräte über den Webbrowser funktionieren soll und vor allem den Social-Media-Aspekt in den Vordergrund stellt. Soziale Verknüpfungen scheinen generell ein Trend der Neuheiten zu sein: Auch der aus Brasilien stammende Dienst Widbook bietet eine Community zum Lesen, Schreiben und Veröffentlichen. Das aus Deutschland stammende Flipintu setzt auch auf den Gemeinschaftswert und ermöglicht es seinen Nutzern elektronische Bücher anzulesen, zu bewerten, empfehlen oder zu kaufen.

Neue Trends aus den USA

Die Messe-Konferenz Contec stellt aktuelle Trends, vor allem aus dem amerikanischen Buchmarkt, in den Mittelpunkt. Unter anderem werden die Themen Selbstverlegung und Fanfiction, die Weiterführung von Geschichten durch Fans, behandelt. Autoren, die von Verlagen abgelehnt werden, nutzen in den Staaten zunehmend E-Book-Plattformen, um ihre Werke selbst in digitaler Form zu veröffentlichen – die Verlage kaufen später für viel Geld die Rechte der erfolgreichen Bücher.

Zu weiteren Modellen, die aus den USA langsam nach Deutschland kommen, gehören beispielsweise E-Book-Flatrates oder auch Bundles, das Angebot des gedruckten Buchs zusammen mit der digitalen Version. Noch halten die Verlage und Händler sich aber hierzulande zurück, was solche Angebote anbelangt. Ob die neuen Ideen, die nun auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt werden, wirklich in den E-Book-Markt aufgenommen werden und den gewünschten Erfolg bringen, bleibt vorerst abzuwarten.

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