Digital Tech Newsflash: Roboter-Koffer verfolgt Besitzer | Mann zündet Google Street View-Auto an | Kinofilme in VR-Videos | Amazon schlägt Netflix | Snapchat speichert Erinnerungen

Veröffentlicht: 07.07.2016 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 07.07.2016

Heute im Digital Tech Newsflash: Ein neuer Roboter-Rollkoffer folgt dem Besitzer durch die Stadt, ein Amerikaner steckt ein Google-Auto in Brand, Kinofilme werden in VR-Videos versteckt, Amazon ist in Deutschland offenbar beliebter als Netflix und Snapchat speichert nun doch ausgewählte Erinnerungen.

Google Street View Car

Modfos / Shutterstock.com

Roboter-Rollkoffer verfolgt Besitzer

Der Rollkoffer an sich macht das Verreisen ja schon erheblich stressfreier, schließlich muss man ihn nur hinter sich her ziehen und das Gepäck nicht schleppen. Es geht aber künftig noch einfacher: Laut Futurezone soll noch im Juli eine Crowdfunding-Aktion für den Cowarobot R1 starten, einen motorisierten Rollkoffer, der dem Besitzer folgt. Dabei soll er Spitzengeschwindigkeiten von 7,2 km/h erreichen. Innerhalb von 50 Metern folgt der Koffer dem Besitzer selbstständig, er ist stets kabellos mit einem Tracking-Armband (gleichzeitig das Schloss für den Koffer) verbunden. Dabei kann er auch Hindernisse umfahren. Praktisch: Dank USB-Anschluss lässt sich am Cowarobot auch das Smartphone aufladen. Allerdings wiegt der Roboter-Koffer 4,5 kg. Das lässt nur 3,5 kg für das Handgepäck übrig, das in Flugzeugen 8 kg in der Regel nicht überschreiten darf. Der Koffer soll für 699 US-Dollar ab Oktober in den Handel kommen.

Mann fühlt sich beobachtet und zündet Google-Auto an

Die Street View Cars von Google sind nicht bei allen Menschen beliebt, sorgen sie doch gern einmal für kuriose Aufnahmen von Privatpersonen, die dann in Google Street View verewigt werden. Eine einfache Klage war Paul Diaz aus Oakland aber offenbar nicht genug. Er warf Molotow-Cocktails auf eines der Autos und schoss auf ein Bürogebäude. Dem Auto passierte nichts, nur der Boden drum herum war verkohlt. Bei einem weiteren Versuch wurde er mit Feuerwaffen im Gepäck von der Polizei aufgegriffen. Bei der folgenden Gerichtsverhandlung sagte Diaz, Business Insider zufolge, dass er das Gefühl hätte, dass Google ihn beobachte und das rege ihn auf. Am 19. Juni gab es einen weiteren Angriff auf eines der Google-Fahrzeuge, diesmal mit einer wohl mit Benzin gefüllten Waffe. Für Google hat die Aktion praktischerweise einen positiven PR-Nebeneffekt, der Diaz und anderen Gegenern nicht schmecken dürfte: Zum Einen sorgt ein Angriff mit Molotov-Cocktails garantiert für Publicity und zum anderen hat der Angreifer der Weltöffentlichkeit gezeigt, dass Googles Street-View-Flotte offenbar feuerfest ist.

Youtube: Kinofilme in VR-Videos versteckt

Illegal abgefilmte Kinofilme auf Youtube zu veröffentlichen, ist relativ schwer geworden, da der Algorithmus zur Erkennung von urheberrechtlich geschütztem Material, Content ID, mittlerweile recht effektiv arbeitet. Doch es gibt eine neue Möglichkeit, mit der der Algorithmus scheinbar noch überfordert ist: In 360-Grad- oder VR-Videos lassen sich die Filme offensichtlich recht effektiv verstecken, wie Golem berichtet. Ein Blogger bemerkte durch Zufall den Film "Clueless", den es dank VR-Einbettung bei Youtube zu sehen gab. Wie funktioniert das? Die Filme werden in der virtuellen Realität an eine imaginäre Leinwand projiziert, die sich etwa in einem virtuellen Kinosaal befindet. Für diese Einbettung ist Content ID scheinbar nicht ausgelegt. Die Qualität der Aufnahmen ist meist maximal zweckmäßig. Youtube hat sich zur neuen Masche bislang nicht geäußert, dürfte aber bereits an Content ID arbeiten, um das Problem in den Griff zu bekommen. Apropos VR: Der Trend ist in Deutschland offenbar sehr beliebt. Horizont meldet, dass Samsung allein in Deutschland bislang 185.000 Exemplare der Gear VR verkauft hat. Die Verbindung mit den Samsung-Smartphones und der vergleichsweise günstige Preis (100 Euro) tun offenbar ihr Übriges zur Verbreitung der Technologie.

Samsung Gear VR

© Samsung

Rolle rückwärts? Snapchat speichert nun doch

Eigentlich ist Snapchat der Gegenentwurf zu WhatsApp und Co., denn das Konzept sieht vor, dass Snaps nach einer gewissen Zeit wieder gelöscht werden. Das Internet vergisst eigentlich nicht, doch Snapchat macht es möglich. Doch das Unternehmen ist offenbar nicht mehr hundertprozentig überzeugt von seiner Idee. Mit Snapchat Memories ist es nun möglich, Snaps, die man behalten möchte, auch in der App zu speichern, so Wired. Bislang konnte man diese maximal auf das Smartphone kopieren. Zwar gibt es mit „My Eyes Only“ die Möglichkeit, gespeicherte Erinnerungen vor der Öffentlichkeit zu verbergen, doch überhaupt eine Speichermöglichkeit anzubieten, ist ein großer Einschnitt in das Konzept des Messengers. Immer mehr Menschen nutzen Snapchat und wollen manche Dinge speichern, wie das Unternehmen anmerkt, doch man darf die Frage stellen, wo das Alleinstellungsmerkmal bleibt, wenn sich Snapchat in Richtung der Konkurrenz bewegt.

Amazon ist beliebter als Netflix

Video-on-Demand (VoD) boomt, die größten Player im Geschäft sind Amazon und Netflix. Weltweit hat Netflix klar die Nase vorn, das Angebot ist größer und die meisten Menschen verbinden Videostreaming eher mit Netflix als mit dem Universal-Anbieter Amazon. Doch zumindest in Deutschland hat Amazon Instant Video die Nase vorn, wie eine Goldmedia-Studie belegt. In Deutschland nutzen etwa 24 Millionen Kunden kostenpflichtige VoD-Angebote, 23 Prozent davon Amazon Instant Video, dass im Prime-Abo integriert ist. Die Integration und der daraus resultierende günstigere Preis dürften der Hauptgrund für die Führungsposition sein. Netflix ist auf Platz 2 mit etwa 17 Prozent zwar abgeschlagen, doch der erst Ende 2014 bei uns gestartete Dienst wächst rasant. Auf den weiteren Plätzen folgen Sky, Maxdome und Google Play. Insgesamt haben sich die Nutzerzahlen seit 2014 mehr als verdoppelt. Der Markt wächst rasant und der Vorsprung von Amazon dürfte geringer werden.

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