Digital Tech Newsflash: Schadensersatz bei „Bandbreitenbetrug“ | Ethik für autonome Autos | Facebook down | Software-Problem bei Ehe für alle | Videospiel-Vorbestellung nicht ratsam

Veröffentlicht: 28.08.2017 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 28.08.2017

Im Digital Tech Newsflash blicken wir auf Bandbreitenbetrug und mangelnde Entschädigungen, Ethik für selbstfahrende Autos, Facebooks Erreichbarkeit, die Ehe für alle und die Vorbestellung von Videospielen.

Bundestag

© M DOGAN / Shutterstock.com

Keine Pauschalentschädigung bei "Breitbandenbetrug"

Verbraucher müssen nicht pauschal entschädigt werden, wenn deren Internetanschlüsse nicht die versprochene Internetgeschwindigkeit bieten, so die Bundesregierung laut Spiegel Online. Nur etwa 60 Prozent der Kunden würden die zugesagte Geschwindigkeit auch bekommen. Tabea Rößler, Bundestagsabgeordnete der Grünen, hält das für "Bandbreitenbetrug". Deswegen forderte sie einen pauschalen Schadensersatzanspruch. Die Antwort der Bundesregierung: Ein solcher Schadensersatzanspruch sei "dem deutschen Rechtssystem fremd". Nutzer könnten etwa auf dem Portal Breitbandmessung.de prüfen, ob die Geschwindigkeit dem Versprechen entspricht und notfalls eine zivilrechtliche Klage in Erwägung ziehen. Rößner ist von der Antwort nur wenig überzeugt: "Das bedeutet: Sie sollen auf eigene Kosten gegen die Telekommunikationsunternehmen vor Gericht ziehen."

Ethik-Kommission für autonome Autos

Eine Ethik-Kommission wurde vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur damit beauftragt, Regeln für selbstfahrende Autos zu erstellen. Dabei sind 20 Thesen entstanden, die Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) nun vorgestellt hat, wie der Logistik Watchblog berichtet. Die Kernaussage: "Automatisiertes und vernetztes Fahren ist ethisch geboten, wenn die Systeme weniger Unfälle verursachen als menschliche Fahrer." Zudem müsse Sachschaden immer vor Personenschaden gehen, in Gefahrensituationen müsse der Schutz des Menschen oberste Priorität haben. Klar sein müsse auch jederzeit, ob Mensch oder Maschine für die Fahraufgabe zuständig ist. Innerhalb des Papiers wurden aber auch neue Fragen aufgeworfen, die künftig geklärt werden müssen, etwa die Berücksichtigung von Tierschutzinteressen oder die "totale" Vernetzung der Infrastruktur.

Facebook über Stunden nicht erreichbar

Für die jüngere Generation oder neudeutsch "Millenials" kommt es einem Weltuntergang gleich, wenn das größte soziale Netzwerk der Welt nicht erreichbar ist. Darum mussten sie am vergangenen Wochenende sehr stark sein, denn Facebook war am Samstagnachmittag in weiten Teilen Deutschlands für Stunden nicht erreichbar. Nach Facebook-Angaben begann die Störung am Samstag um 11:36 Uhr und war gegen 17 Uhr behoben, so die Welt. Auch Großbritannien und die USA waren betroffen. Die Ursache ist indes noch unklar. Nutzer bekamen verschiedene Fehlermeldungen – von einem Verweis auf "Wartungsarbeiten" bis hin zu "einem Problem mit der Seite". Auch Instagram war zeitweise betroffen.

Software-Problem bei Ehe für alle

Die längst überfällige Ehe für alle ist nun rechtskräftig: Ab dem 1. Oktober darf man in Deutschland endlich auch gleichgeschlechtlich heiraten. Die Standesämter stellt das vor große Herausforderungen, auch abgesehen von der großen Zahl an Eheschließungen, die nun auf sie zukommt. Denn das Verwaltungssystem der Berliner Standesämter kann die Beteiligten nicht korrekt erfassen, wie Heise Online meldet. In der Software können nämlich nicht zwei Männer oder zwei Frauen als Paar eingetragen werden. Sie ermöglicht lediglich die Eintragung für Mann und Frau. Aktuell bedeutet das: Ein Partner muss mit falschem Geschlecht eingetragen werden. Das wird auch noch eine Weile so bleiben: Eine Mitarbeiterin des Standesamtes in Berlin-Tempelhof erklärte gegenüber Heise Online, dass die Lösung des Problems noch bis Herbst 2018 dauern wird.

Videospiele vorbestellen? Lieber nicht

Vorbestellungen sind im Videospielmarkt nicht nur weit verbreitet, sondern längst ein etabliertes Geschäftsmodell, vor allem von großen Publishern. Gelockt werden die Gamer mit mehreren Versionen, die verschiedene Goodies erhalten oder Exklusivinhalte, die man nur bekommt, wenn man im Voraus bestellt. Das Problem: Heutzutage ist es leider traurige Realität, dass Käufer der ersten Stunde häufig als Beta-Tester herhalten müssen, weil Spiele vorzeitig oder unfertig veröffentlicht werden. Oder die Versprechungen der Entwickler entsprechen nicht dem tatsächlichen Endprodukt. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen rät daher davon ab, Spiele vorzubestellen oder zumindest genau zu prüfen, was man tatsächlich bei einer Vorbestellung bekommt. Im Zweifel sollten Kunden von ihrem Widerrufsrecht Gebrauch machen, wenn das Produkt nicht den Versprechungen entspricht.

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