Google sagt jetzt den Tod voraus

Veröffentlicht: 30.01.2018 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 30.01.2018

KI-Experten von Google haben eine Forschungsarbeit vorgelegt, die den Tod von Patienten besser voraussagen soll als herkömmliche Methoden – und das mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 95 Prozent.

Krankenhausflur mit Bett

© VILevi / Shutterstock.com

Google weiß eigentlich schon alles und jetzt offenbar auch, wann wir sterben. Zumindest teilweise. Experten von Googles KI-Tochter Google Brain haben zusammen mit Forschern von drei großen US-Universitäten eine Forschungsarbeit veröffentlicht, in der sie darlegen, wie sie den Tod von Menschen voraussagen können. Wer jetzt an eine „Todesuhr“ denkt, die einem heute sagt, wann man mal sterben wird, kann aber beruhigt sein. Es geht in der Forschungsarbeit um Patienten, deren Tod möglicherweise kurz bevorsteht.

Per KI zur Vorhersage

Konkret hat das Team eine Software – basierend auf künstlicher Intelligenz und Deep-Learning-Methoden – entwickelt, die bessere Vorhersagen bieten soll als herkömmliche Methoden. Der mögliche Patiententod soll dabei zwischen 24 und 48 Stunden früher vorausgesagt werden können, was Ärzten mehr Zeit für die Einleitung von Gegenmaßnahmen geben soll. Der Forschungsarbeit zufolge könne die Methode den Tod mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 95 Prozent vorhersagen, so Quartz.

Als Grundlage nutzt die Software medizinische Daten, frühere Diagnosen, Alter, Geschlecht und weitere Patientendaten. Insgesamt nutze die KI-Software, so Quartz, 46 Milliarden Datenpunkte. Eingeflossen in die Entwicklung seien Daten von 216.000 Krankenhausaufenthalten von etwa 114.000 Personen (anonymisiert, versteht sich) an zwei Krankenhäusern in San Francisco und Chicago. Nach Analyse der Daten identifizierte die Software den wahrscheinlichsten Ausgang anhand etwa bestimmter Worte, Diagnosen oder Krankheitsentwicklungen.

Google geht es mit dem Paper nicht nur um die Publicity, jetzt den Tod voraussagen zu können. Die Software soll die medizinische Versorgung vorantreiben und nicht nur den nahenden Tod voraussagen. Man können damit etwa auch die Länge von Krankenhausaufenthalten, mögliche Diagnosen oder weitere Krankheitsverläufe vorhersagen können.

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