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EU-Parlament einigt sich auf Speicherpflicht für Fingerabdrücke im Personalausweis

Veröffentlicht: 13.03.2019 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 13.03.2019
Fingerabdrücke nehmen

Wer einen neuen Personalausweis benötigt, muss künftig auch seine Fingerabdrücke abgeben. Der federführende Ausschuss des EU-Parlaments hat sich in dieser Woche dafür ausgesprochen. 30 Vertreter stimmten dafür, 20 dagegen, es gab zwei Enthaltungen. Künftig müssen zwei digitale Fingerabdrücke zusammen mit dem Gesichtsbild in neu ausgestellte Ausweispapiere eingetragen werden, meldet Heise. Gespeichert werden die Merkmale auf einem RFID-Chip. Die Polizei, der Zoll sowie Steuerfahndung und Meldebehörden sollen Zugriff auf die Daten erhalten.

Bürgerrechtsorganisationen kritisieren die Entscheidung. Denn mit der Übereinkunft wird ein Zusatz in Artikel 10 eingebaut, der es EU-Staaten erlauben soll, biometrische Information auch für Zwecke jenseits der Personalisierung – die allerdings nicht näher definiert werden – zu nutzen. Die Verwendung soll immerhin in Einklang mit dem geltenden Recht der Staaten und der EU stehen. EU-Länder erhielten nun einen Freibrief, sensible Daten anderweitig zu nutzen oder gar zentral zu speichern, befürchten Kritiker.

Der parlamentarische Berichterstatter Gérard Deprez verteidigt den Schritt und unterstreicht, dass die verpflichtende Aufnahme biometrischer Merkmale für mehr Sicherheit in der EU sorge. Es solle keine zentrale Datenbank geschaffen werden. Heise zufolge baue die EU aber faktisch gerade eine „biometrische Superdatenbank“ auf. Künftig sollen alle Ausweise in der EU im Kreditkartenformat ausgestellt werden, alte Ausweise sollen nach Inkrafttreten der Regelung spätestens nach zehn Jahren ungültig werden.

Stiftung Warentest: Nachholbedarf bei Zwei-Faktor-Authentifizierung

Die Stiftung Warentest hat untersucht, welche Webdienste ein Zwei-Faktor-Verfahren zur Kontensicherung anbieten. Bei 34 von 45 geprüften Angeboten ist die Option mittlerweile (freiwillig) nutzbar, 2017 waren es nur 15 von 42. Deutsche Anbieter haben allerdings noch Nachholverfahren, so Spiegel Online. Beliebte Dienste wie T-Online, GMX oder Zalando bieten die Sicherung bislang nicht an. GMX und Web.de haben zumindest angekündigt, die Zwei-Faktor-Authentifizierung demnächst einzuführen.

Deutsche Post verkauft Simsme

Die Deutsche Post verkauft ihren Messenger Simsme an die Brabbler AG. Beide Seiten haben eine verbindliche Einigung zum Erwerb getroffen. Die Post beteiligt sich dafür an der Brabbler AG und bleibt an der Entwicklung von Simsme beteiligt, so Caschys Blog. Der Messenger war 2014 gestartet, konnte sich aber nie wirklich durchsetzen, obwohl er der Post zufolge bei Geschäftskunden beliebt sein soll. Für die Nutzer des Messengers soll sich vorerst nichts ändern.

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