Studie

Fast jeder deutsche Online-Shop wurde bereits Opfer eines Betrugs

Veröffentlicht: 16.05.2019 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 16.05.2019
Schriftzug Fraud

Die betrügerischen Machenschaften im E-Commerce nehmen hierzulande immer weiter zu. Mit 97 Prozent der deutschen Online-Shops war bereits schon so gut wie jeder Händler betroffen. Das ist das zentrale Ergebnis einer Befragung zum Thema „Betrug im Online-Handel“ in der DACH-Region der Crifbürgel GmbH. Auch in Österreich (87 Prozent) und der Schweiz (92 Prozent) sieht es nur minimal besser aus. 

„Die Betrugsprävention in Online-Shops wird immer wichtiger. Es gibt mittlerweile kaum noch Onlinehändler, die nicht schon finanzielle Einbußen durch organisierten Betrug hinnehmen mussten. Die Methoden der Betrüger werden dabei immer professioneller und schwerer zu durchschauen“, erläutert Christian Bock, Geschäftsführer von Crifbürgel in der entsprechenden Pressemeldung

Vier dominierende Betrugsmuster

Bei der Untersuchung, für die rund 120 Online- und Versandhändler in Deutschland, Österreich und der Schweiz aus dem Kundenstamm von Crifbürgel befragt wurden, zeichnete sich ein deutliches Muster an Betrugsvarianten ab. Verfälschte Namens- oder Anschriftendaten wurden mit 97 Prozent für den Betrug deutscher Online-Shops am häufigsten verwendet. Mit 91 Prozent lag der Identitätsdiebstahl auf dem zweiten Platz, gefolgt vom sogenannten Eingehungsbetrug (84 Prozent). Dabei ist sich der Käufer bereits bei der Bestellung bewusst, dass er die Ware nicht bezahlen kann oder will, er diese aber dennoch erhält. Als vierte Betrugsmasche gaben 58 Prozent das Bezahlen mit gestohlenen Zahlungsdaten an.

Ein Großteil der Unternehmen hat die zunehmende Gefahr mittlerweile aber erkannt und führt entsprechende Maßnahmen durch. Dazu gehören unter anderem die manuelle Überprüfung durch Mitarbeiter (90 Prozent) oder das Führen einer Kundenliste (77 Prozent). Ein Viertel setzt auf Fraud-Filter auf der Namens- und Adressebene, um rechtzeitig einen möglichen Betrug zu erkennen.

crif 19 pr 00014 studieaktualisierung betrugimecommerce v01 300dpi 1© obs/CRIF Bürgel GmbH

Verlust von über 10.000 Euro bei der Hälfte der Händler

Ist das Unternehmen allerdings erst einmal Opfer eines Betrugs geworden, können die Auswirkungen recht drastisch sein. Neben Reputationsschäden und juristischen Kosten kann der direkte finanzielle Schaden Händler vor große Herausforderungen stellen. Zwar lag bei 70 Prozent und damit beim Großteil der Studienteilnehmer der höchste Einzelverlustbetrag aufgrund von Betrugsfällen unter 5.000 Euro, der Gesamtschaden in einem Jahr summierte sich bei über der Hälfte der Online-Shops (56 Prozent) aber auf mehr als 10.000 Euro. Diese Summe kann kleine und mittelständische Händler schnell vor ernsthafte finanzielle Probleme stellen.  

„Große Online-Shops haben mittlerweile eigene Abteilungen zur Betrugserkennung. Der technische Fortschritt und die Digitalisierung begünstigen die Entstehung neuartiger Betrugsmethoden. Gerade kleinere oder mittlere Unternehmen haben oftmals nicht die Ressourcen, um sämtliche Prüfungen selbst vorzunehmen. Hier bietet sich ein Outsourcing an, um noch effizienter gegen Betrüger vorzugehen“, so der Rat von Christian Bock.

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.