Vollständige Kartennummern einsehbar

Datenleck bei Mastercard deutlich schlimmer als gedacht

Veröffentlicht: 22.08.2019 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 22.08.2019
Mastercard

Erst vor zwei Tagen wurde bekannt, dass es beim Kreditkartenriesen Mastercard zu einem erheblichen Datenleck gekommen ist: Rund 90.000 Kundendaten kursierten im Netz. Wie verschiedene Medien jetzt berichten, soll der Vorfall, welcher das Bonusprogramm „Priceless Specials“ betraf, deutlich schlimmer als vermutet ausfallen. Die Kreditkartennummern waren wohl vollständig einzusehen, zu Beginn war noch die Rede davon, dass ein Teil der Ziffernfolge nicht erkennbar war. Ablaufdatum und Prüfnummer sollen allerdings nicht geleakt wurden sein.

Datenklau schon seit Wochen bekannt?

Für Mastercard aber besonders prekär: Möglicherweise hätte der Vorfall schon vor einigen Wochen aufgedeckt werden können. Wie das Manager Magazin mit Verweis auf einen Bericht bei finanz-szene.de schreibt, gab es wohl schon vor Wochen erste Hinweise auf Unregelmäßigkeiten von Kunden. So sollen sie sich in Internet-Foren darüber beschwert haben, dass verschiedene Gutscheine bereits von Dritten verwendet wurden, ein Teil war bereits ungültig. Die Konsumenten sollen Mastercard über diese Vorfälle informiert haben.

Beim Bonusprogramm „Priceless Specials“ erhalten Kunden Rabatte von verschiedenen Unternehmen wie Sixt, Tui und Jochen Schweizer. Wie Mastercard gegenüber Heise Online versicherte, habe man das Programm inzwischen gesperrt, außerdem werde das Problem „mit Hochdruck“ untersucht.

Mastercard macht „Drittanbieter“ verantwortlich

Der Kreditkartenanbieter schiebt den schwarzen Peter für diese Sicherheitslücke jetzt aber weiter und macht einen „Drittanbieter“ verantwortlich, der das „Problem“ verursacht haben soll. Um welchen Anbieter es sich handelt, gab Mastercard allerdings nicht preis. Inzwischen hat sich der Konzern in einer E-Mail an seine Kunden gewandt und sie vor möglichen Phishing-Versuchen auf Basis der abgegriffenen Daten gewarnt. Zur weiteren Aufklärung des Falles arbeitet der Kreditkartenanbieter eng mit den zuständigen Behörden zusammen.

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