Bedrohung durch Emotet

Niedersächsische Finanzämter blocken E-Mails mit Links – aus Angst vor Online-Angriffen

Veröffentlicht: 10.01.2020 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 10.01.2020
Cyberkriminalität: Hände an einer Tastatur

Die Gefahren aus dem Internet sind durchaus vielfältig: DDos-Attacken, Online-Betrug oder Angriffe auf Systeme sind Probleme, mit denen Unternehmen immer wieder zu kämpfen haben. Auch deutsche Behörden sehen sich einer wachsenden Gefahr entgegen und treffen entsprechende Vorkehrungen.

So hat das Landesamt für Steuern Niedersachsen jüngst eine offizielle Mitteilung veröffentlicht, in der mitgeteilt wird, dass ab sofort alle E-Mails von externen Absendern blockiert werden, „die URLs (also Adressen von Internetseiten/Homepages = Links) enthalten“. 

Absender werden nicht über Sperrung informiert

Die Blockade betrifft alle E-Mails an verschiedene Institutionen der niedersächsischen Steuerverwaltung – das heißt an Finanzämter, das Landesamt für Steuern Niedersachsen sowie die Steuerakademie Niedersachsen. Darüber hinaus verweist die Finanzbehörde auch auf eine bereits bestehende Sperrung von E-Mails, die MS-Office-Dokumente als Anhänge (Word, Excel etc.) enthalten. Über diese Blockade hatte das Amt bereits Ende Mai 2019 eine Meldung veröffentlicht.

„Wenn es Ihnen möglich ist, verwenden Sie bitte in Ihren E-Mails an die niedersächsische Steuerverwaltung bitte weder Office-Anhänge noch Links – auch nicht als E-Mail-Signatur. Anderenfalls ist eine elektronische Kommunikation derzeit leider nicht möglich“, heißt es auf der Website.

Ein Vorgehen, welches dabei in der Praxis allerdings zu Problemen führen könnte, ist, dass die Absender solcher E-Mails nicht automatisch über eine Blockierung informiert werden – das betrifft eben auch unwissende Nutzer.

Schadsoftware Emotet als Angstgegner

Als Grund für die strikte Maßnahme nennt das Landesamt für Steuern die aktuelle „Bedrohung, die von der Schadsoftware EMOTET mittels Hyperlinks ausgeht“. Wie das Fachportal Golem schreibt, ist die Schadsoftware in der Lage, teils bestehende E-Mail-Konversationen zu übernehmen und durch Bezugnahme auf echte Inhalte die Betroffenen dazu zu verleiten, Anhänge und Links zu öffnen.

In den vergangenen Monaten gab es immer wieder gravierende Fälle, in denen vor allem auch Behörden durch die Schadsoftware angegriffen wurden. Ziel ist es dabei stets, sensible Daten abzufangen oder etwa weitere Schadfunktionen auszuführen.

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