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Corona-Krise: Fake News, Gesundheitsdaten und Gamer

Veröffentlicht: 16.03.2020 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 25.03.2020
Whatsapp

Als würde die Corona-Krise nicht schon genug Unsicherheit bei den Menschen verbreiten, befeuert die Verbreitung von Falschnachrichten zusätzliche Panik. Über WhatsApp kursiert aktuell eine Sprachnachricht von „Elisabeth, die Mutter von Poldi“. Darin wird behauptet, dass Ibuprofen den Krankheitsverlauf des Virus' beschleunige, berichtet u.a. Heise. Dies besage angeblich eine Studie der Medizinischen Universität in Wien. Die Hochschule selbst hat sich mittlerweile in aller Deutlichkeit von der Aussage distanziert.

Die Nachricht stehe „in keinerlei Verbindung mit der Medizinischen Universität Wien“, bekräftigte die Hochschule via Twitter. In der Nachricht von „Elisabeth“ heißt es, dass eine Freundin an der Uniklinik arbeite. Dort sei ein „bisschen" Forschung betrieben worden, die besagt, dass die schweren Fälle in Italien auf die Einnahme von Ibuprofen zurückzuführen seien. Ähnliche Falschmeldungen gibt es im Netz über ACE-Hemmer, nichtsteroidale Antirheumatika und Blutdruckmittel, schreibt Heise.

Das Problem – abgesehen von Menschen, die die Meldungen glauben und verbreiten – ist, dass mittlerweile auch Führungspersonen, die eigentlich dafür sorgen sollten, die Panik zu unterbinden, auf den Zug aufspringen. Der französische Gesundheitsminister Olivier Véran warnte in einem Tweet vor Ibuprofen. Für den Zusammenhang gibt es aber keine wissenschaftlichen Belege. Auch nicht dafür, dass Luftanhalten oder alle 15 Minuten Wasser trinken das Virus bekämpfen.

Schutz persönlicher Daten in der Krise

Der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kelber hält es für legitim, personenbezogene Daten zu speichern, um die Coronavirus-Pandemie zu bekämpfen. „So lange Maßnahmen der Arbeitgeber und Dienstherren verhältnismäßig sind, steht der Datenschutz der Infektionsbekämpfung nicht im Weg. Denn die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger steht jetzt im Mittelpunkt“, wird Kelber von Golem zitiert. In bestimmten Fällen dürfen personenbezogene Daten also gespeichert werden. Die Daten müssen aber vertraulich behandelt und zweckgebunden verwendet werden.

Videospieler gegen Covid-19

Grafikkartenhersteller Nvidia hat Videospieler dazu aufgerufen, die Rechenkapazität ihrer Grafikkarten für die Forschung am Coronavirus zur Verfügung zu stellen. Dafür sollen sie die Software Folding@Home herunterladen und einem Projekt beitreten, das für GPU-Berechnungen geeignete Vorgänge sammelt, berichtet Golem. Die Software stellt Wissenschaftlern diverser Forschungsprojekte nicht genutzte Rechenkapazität zur Verfügung. Wissenschaftler der Universität Stanford haben die Allgemeinheit gebeten, sich an dem Programm zu beteiligen.

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