Twitter

Hacker konnten auch auf private Nachrichten zugreifen

Veröffentlicht: 23.07.2020 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 24.07.2020
Twitter

Der Twitter-Hack in der vergangenen Woche war offenbar größer als gedacht. Wie das Unternehmen in einem Tweet mitgeteilt hat, hatten die Hacker bei 36 Accounts auch Zugriff auf die privaten Nachrichten der Zielpersonen. Eines der Opfer sei ein „gewählter Amtsträger der Niederlande“. Weitere ehemalige oder aktuelle Amtsträger seien nicht betroffen. Bei acht weiteren Accounts wurde zudem das Archiv „Deine Twitterdaten“ heruntergeladen – alle acht seien aber keine verifizierten Nutzer gewesen.

Insgesamt wurden in der vergangenen Woche 130 Accounts von teils sehr prominenten Twitter-Nutzern angegriffen, bei 45 konnten die Hacker erfolgreich das Passwort zurücksetzen, sich einloggen und Tweets versenden. Dabei konnten sie persönliche Informationen wie E-Mail-Adressen und Telefonnummern einsehen. Die Angreifer versuchten, über die gekaperten Accounts Bitcoins zu erbeuten. Betroffen waren unter anderem Amazon-Chef Jeff Bezos, Microsoft-Gründer Bill Gates, Tesla-Chef Elon Musk, Kanye West, der Apple-Account oder der US-Präsidentschaftskandidat der Demokraten, Joe Biden.

116.000 Dollar überwiesen

Der Seite Blockchain zufolge wurden im Rahmen des Betrugs insgesamt 117.000 Dollar in 401 Transaktionen auf die angegebenen Konten überwiesen. Twitter selbst hatte erklärt, dass die Angreifer Mitarbeiter des Unternehmens manipuliert hätten, um mit deren Login-Daten auf die internen Systeme zuzugreifen – sie hätten dafür „Social Engineering“-Methoden verwendet. Es handele sich laut Twitter um eine „kleine Anzahl von Mitarbeitern“

Derzeit befinde sich das Unternehmen in direktem Kontakt mit den betroffenen Nutzern. Accounts, bei denen das Passwort geändert wurde, wurden vorsichtshalber zunächst gesperrt, um den Angreifern den Zugriff zu verwehren. Twitter untersuche den Fall weiterhin und arbeite mit den Behörden zusammen, um die Hacker ausfindig zu machen. Man fokussiere sich nun auf vier Kernpunkte: Neben der Untersuchung werde sichergestellt, dass die betroffenen Nutzer wieder Zugriff auf ihre Accounts bekommen. Außerdem sollen die internen Systeme sicherer gemacht und das Personal besser für solche Vorfälle geschult werden.

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