Studie zu Cyberkriminalität

IT-Sicherheit in Deutschland ist bedenklich

Veröffentlicht: 31.07.2020 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 31.07.2020
Cyber-Sicherheit

Das Cybersicherheits-Unternehmen Rapid7 hat im Rahmen einer Studie untersucht, wie sicher das Internet in Zeiten von Corona ist. In seiner NICER-Studie („National/Industry/Cloud Exposure Reports“ kommt Rapid7 zu teils überraschenden Ergebnissen: Anders als in der Coronakrise vielleicht zu erwarten wäre, ist der Anteil unsicherer Dienste im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Als sicher eingestufte Protokolle wie SSH (Secure Shell) werden häufiger genutzt, als unsicher geltende Dienste wie SMB (Datenaustausch zwischen Arbeit und Zuhause) oder Rsync (Server, die Backup-Daten über das Internet sammeln) seltener.

In Coronazeiten wird vermehrt mobil und von zu Hause gearbeitet, daher liegt eigentlich die Vermutung nahe, dass das Internet tendenziell unsicherer wird. Unternehmen mussten kurzfristig Fernarbeitslösungen bereitstellen, die Vermutung von Experten lautete, dass die Nutzung unsicherer Dienste daher eher zunehmen würde, um schnellstmöglich den Regelbetrieb unter neuen Voraussetzungen wieder herzustellen, schreibt Versicherungsbetriebe.de.

Deutschland auf Platz 5 der gefährdeten Länder

Die Situation der IT-Sicherheit in Deutschland wird trotzdem als bedenklich eingestuft. Rapid7 hat für die Studie eine Rangliste der verwundbarsten Länder erstellt – Deutschland belegt auf dieser Liste den fünften Platz hinter den USA, China, Südkorea und Großbritannien. Deutschland sei vor allem bei Remote-Desktop-Diensten und beim Virtual Network Computing stark gefährdet. Unternehmen und Organisationen seien einem höheren Risiko von Cyber-Attacken ausgesetzt. Dies sei vor allem wegen der aktuell hohen Home-office-Nutzung gefährlich.

„Entscheidungsträger aus der Politik, Wirtschaftsführer und Innovatoren haben es in der Hand, die Sicherheit des Internets der Zukunft zu gestalten, aber nur dann, wenn sie sich über den immer noch bedenklichen Zustand des heutigen Internets im Klaren sind“, so Tod Beardsley, Forschungsdirektor bei Rapid7. Beim Thema Cybersicherheit mache man nur langsam Fortschritte. Gerade angesichts der starken Verbreitung webbasierter Technologien und der Zunahme gut ausgestatteter Angreifer müsse man sich noch stärker auf das Thema Cybersicherheit konzentrieren, fordert Beardsley.

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