Der frühe Vogel

Durchsuchungen bei Lizengo: Verdacht des gewerbsmäßigen Betrugs

Veröffentlicht: 14.09.2020 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 14.09.2020
Product-Key wird eingegeben

Der Verdacht gegen den Lizenz-Discounter Lizengo hat sich offenbar erhärtet: Die Staatsanwaltschaft Köln habe am 18. August dieses Jahres einen Polizeieinsatz gegen das Unternehmen angeordnet, berichtet Heise Online. Dabei seien Privat- und Büroräume der Geschäftsführung durchsucht und Daten sowie Datenträger sichergestellt worden. Um wen es sich bei den Beschuldigten konkret handelt, wolle die Staatsanwaltschaft nicht nennen, da die Ermittlungen noch laufen.

Wie Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer gegenüber der Heise-Publikation C’t erklärt, habe man „Durchsuchungen bei einem Online-Händler durchgeführt, dessen Verantwortlichen und weiteren Beschuldigten vorgeworfen wird, im Jahr 2019 in Märkten Produktschlüssel als angebliche ‚Lizenzen‘ für Computerprogramme eines amerikanischen Softwareherstellers, der Anzeige erstattet hat, verkauft zu haben, ohne den Käufern ein tatsächliches Nutzungsrecht an den Computerprogrammen eingeräumt zu haben“. 

Lizengo habe die Durchsuchungen seiner Räume gegenüber C’t bestätigt. Dass es sich bei dem „amerikanischen Softwarehersteller“ um Microsoft handelt, sei dem Magazin zufolge naheliegend – der Windows-Hersteller hatte 2019 bestätigt, rechtliche Schritte gegen den Lizenz-Discounter eingeleitet zu haben.

Der Online-Händler vertreibt unter anderem Aktivierungsschlüssel für Microsoft-Produkte weit unter den Verkaufspreisen des Herstellers. Das machen zwar auch einige andere Lizenzhändler, aber Lizengo hatte es mit seinen Angeboten in den stationären Einzelhandel geschafft. Die sogenannten „Lizengo-Cards“ hingen neben Gutscheinkarten für Mobilfunktarife oder Netflix-Abos in Filialen der Edeka-Kette. 

C’t hatte Microsoft darauf aufmerksam gemacht. Bei einer Kontrolle der Herkunft der Aktivierungsschlüssel zeigte sich: Sie waren teilweise nur für den Vertrieb in China vorgesehen, ein anderer Key habe zu einem Volumenlizenzvertrag gehört, der im Namen der Universität in Bulgarien abgeschlossen wurde. 

Bitkom kritisiert Lücken in Corona-Hilfen für StartUps

Bei den Corona-Hilfen für StartUps aus der sogenannten Säule II des StartUp-Schutzschildes ist offenbar ein Flickenteppich entstanden. Das kritisiert zumindest Bitkom laut Internet World. Für fünf Bundesländer gebe es demnach noch keine Informationen zur Antragsstellung und Fördergrenze. Zudem bestimmen die Bundesländer, wie die Gelder vergeben werden – und so kommt es zu unterschiedlichen Bedingungen in den verschiedenen Regionen.

Die Unterschiede betreffen demnach den Höchstbetrag der Hilfen, die Beteiligungsform, Verzinsung und Rückzahlung. Dazu komme, dass in einigen Bundesländern offenbar erst seit wenigen Tagen die Hilfen beantragt werden können, obwohl diese bereits Ende Juni auf den Weg gebracht wurden. In jedem dritten Bundesland sei es noch gar nicht möglich, einen Antrag zu stellen – dazu gehören Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Thüringen und das Saarland.

Bonusprogramm: Lidl startet digitale Kundenkarte

Lidl hat ein eigenes Bonusprogramm mit einer digitalen Kundenkarte gestartet. Bisher hatte der Discounter auf ein solches Programm verzichtet – genau wie sein Konkurrent Aldi. Doch nun sei es der passende Zeitpunkt, ein Kundenbindungsprogramm einzuführen, erklärte Lidl-Digital-Geschäftsführer Dominik Eberhard der Internet World zufolge. Die Kunden sollen ab sofort Extra-Rabatte und exklusive Angebote erhalten.

Um die Rabatte nutzen zu können, müssen die Kunden an der Kasse die „Lidl Plus“-App öffnen und dort einen automatisch generierten Code scannen. Lidl geht dabei nach dem Motto „Wer mehr kauft, bekommt mehr Rabatte bei mehr Produkten“ vor. Verbraucherschützer warnen bereits davor, dass Verbraucher durch „geschicktes Bewerben“ mehr kaufen, als sie eigentlich benötigen. 

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