Bitkom-Studie

Ein Drittel der Online-Nutzer hat mehr Angst vor Cybercrime als vor analoger Kriminalität

Veröffentlicht: 12.05.2021 | Geschrieben von: Markus Gärtner | Letzte Aktualisierung: 14.05.2021
Hacker vor Schlüsselloch

Gefahren im Internet muten oft abstrakter an als in der realen Welt. Nichtsdestotrotz fürchtet sich über ein Drittel der befragten Nutzer mehr vor Bedrohungen im Web als vor solchen im „echten Leben“, wie eine Bitkom-Umfrage zeigt. Die Bitkom hat dafür 1.198 Personen ab 16 Jahren in Deutschland befragt.

Die größten Ängste der Nutzer: Dass man seine Geräte im Web mit Schadprogrammen, sogenannter Malware, infiziert – drei Viertel der Online-User fühlen sich davon bedroht. Immerhin 56 Prozent fürchten sich davor, dass Cyber-Kriminelle ihre Passwörter und Online-Konten illegal nutzen. Und trotz verschiedener Abwehrsysteme und Sicherheitstools sehen sich 58 Prozent nicht in der Lage, ihre Geräte ausreichend gegen Online-Attacken aller Art zu schützen. Zwei Drittel sagen sogar, dass sie es wohl gar nicht bemerken würden, wenn unbekannte Täter den eigenen Computer, Laptop oder das Smartphone über das Internet ausspionieren.  

So können Online-Nutzer sich gegen Gefahren im Web schützen

„Um sich wirkungsvoll gegen Angriffe im Netz zu wehren, sollte man auf jeden Fall einige grundlegende Sicherheitsmaßnahmen befolgen“, rät Sebastian Artz, Sicherheitsexperte bei Bitkom. Diese Tipps sollte jeder Nutzer beherzigen:

  • Sichere Passwörter für jedes Konto: Online- und Benutzerkonten sollten mit starken, langen und unterschiedlichen Passwörtern geschützt werden und Nutzer die Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen. „Vergeben Sie für jedes Online- und Benutzerkonto ein eigenes Passwort und versuchen Sie, keine Wörter zu verwenden, die im Wörterbuch vorkommen. Gängige und leicht zu erratende Tastaturmuster kommen ebenfalls nicht in Frage.“
  • Vorsicht bei E-Mails und Anhängen: „Verifizieren Sie die Absenderadresse, indem Sie diese auf wirre Buchstabenfolgen und vertauschte Zeichen prüfen.“ Eine typische Falle und Alarm-Zeichen: Der Buchstabe „O“ wird durch eine Null ersetzt. Auch bei unbekannten ausländischen Domainadressen ist Vorsicht geboten. „In jedem Fall sollten Betroffene nie unüberlegt auf Links oder Dateianhänge klicken.“
  • Betriebssystem und Software aktuell halten: Regelmäßige Aktualisierungen für das Betriebssystem und einzelne Programme sollten unverzüglich und idealerweise automatisch installiert werden.
  • Sensible Daten nicht preisgeben: „Nutzerinnen und Nutzer sollten am Telefon niemals sensible Daten verraten oder Fremden den Fernzugriff auf den eigenen Rechner erlauben. Sie sollten stattdessen das Telefonat sofort beenden und Verdächtige bei der Polizei melden.“

Wie sich Online-Händler gegen Gefahren im Web schützen können, haben wir in einem Ratgeber zusammengestellt.

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