Der frühe Vogel

Retourenbetrug – BKA ermittelt gegen sieben Verdächtige

Veröffentlicht: 20.05.2021 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 20.05.2021
Paketscan ohne Unterschrift

Über eine Gruppe im Messenger Telegram bot die sogenannte German Refund Crew einen „Rundum-Service inklusive Coaching und Telefon-Service für die Rückerstattung“ an  – dabei handelte es sich jedoch um einen organisierten Betrug mit Retouren, wie das C’t Magazin aufgedeckt hatte. Die Betrüger hatten Schnäppchenjäger im Visier – für diese bestellten sie Waren bei verschiedenen Online-Händlern und Plattformen, täuschten deren Rücksendung vor und ließen sich dann den zuvor gezahlten Betrag erstatten. Dabei sollen sie u. a. die Tatsache ausgenutzt haben, dass Paketservices coronabedingt die Zustellung von Waren nicht per Unterschrift quittierten. Für ihren Service verlangten sie zwischen 23 bis 27 Prozent des Warenwertes. 

Im Oktober 2020 rief die Betrugsmasche das Bundeskriminalamt auf den Plan, das die Telegram-Gruppe übernahm und schloss und Ermittlungen gegen einen Hauptverdächtigen einleitete. Dieser führte die Behörde auf die Spur von sieben weiteren verdächtigen Männern im Alter von 20 bis 37 Jahren. Ihnen wirft das BKA unter anderem banden- und gewerbsmäßigen Computerbetrug und Datenhehlerei vor und durchsuchte nun mehrere Wohnungen der Verdächtigen in Brandenburg, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, wie die Behörde mitteilt. Bei den Durchsuchungen habe man zahlreiche Smartphones und andere digitale Beweismittel, betrügerisch erlangte Waren sowie Bargeld und Kryptowährungen gefunden. Auch sechs weitere Telegram-Accounts seien übernommen und gesichert worden.

Insgesamt soll die Gruppe über 600 Betrugstaten begangen und einen Gesamtschaden von über 500.000 Euro verursacht haben. Nun drohen ihnen Freiheitsstrafen zwischen sechs Monaten und zehn Jahren.

Zalando zahlt keine Dividende und Rubin Ritter verabschiedet sich offiziell  

Im Zuge der diesjährigen Hauptversammlung hat Vorstandsmitglied Rubin Ritter nun offiziell den Konzern verlassen. Seinen Rücktritt hatte er bereits Dezember angekündigt, er verlässt nach elf Jahren den Konzern, um sich seiner wachsenden Familie zu widmen. Der Beruf seiner Frau solle künftig Priorität haben, erklärte er damals. Eines der größten Highlights sei der Börsengang des Unternehmens 2014 gewesen – „Das war dein Werk“, sagte ihm Co-CEO David Schneider zum Abschied, wie das Finanzportal Onvista schreibt. Ritter verlasse den Konzern im besten Zustand.

Allerdings gab Zalando nun auch bekannt, dass Aktionäre des Konzerns weiterhin auf eine Ausschüttung warten müssen: „Wir planen aktuell und in den kommenden Jahren keine Dividende. Erträge werden reinvestiert“, so Ritter. 

Starker Quartalsauftakt für Gebrauchtwagenplattform Auto1 – aber weiterhin rote Zahlen

Der Online-Gebrauchtwarenhändler konnte im ersten Quartal des aktuellen Geschäftsjahres deutlich mehr Autos veräußern, als noch zum Ende des vergangenen Jahres: Der Umsatz konnte von 779,1 Millionen Euro im letzten Quartal 2020 auf 899,5 Millionen Euro gesteigert werden – der Konzern habe dabei auch von steigenden Preisen profitiert, meldet Gründerszene. Hohe Investitionen in die unternehmenseigene Marke Autohero sowie eine aktienbasierte Vergütung des Managements hätten aber im operativen Geschäft zu roten Zahlen geführt: Auto1 wies einen Verlust – bereinigt um Sondereffekte und vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen – von 14 Millionen Euro aus. Seit Anfang Februar ist das Unternehmen nun an der Börse.  

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