Kundendaten offen im Web

Datenleck bei Erotikhändler Amorelie

Veröffentlicht: 20.12.2021 | Geschrieben von: Ricarda Eichler | Letzte Aktualisierung: 20.12.2021
Erotikartikel auf Fell

Der Erotikversanddienst Amorelie informiert seine Kunden aktuell über ein Datenleck, welches dem Unternehmen am 22. November gemeldet wurde. Das Leck wurde dabei vom Unternehmen binnen weniger Minuten behoben und derzeit gibt es keinen Hinweis darauf, dass ein missbräuchlicher Zugriff stattfand. Wäre es zu diesem gekommen, hätten Hacker neben den Kundendaten auch Zugriff auf die Bestellhistorien und Bezahlarten gehabt. Die konkreten Bank- und Kreditkartendaten wären jedoch nicht betroffen, teilte das Unternehmen weiterhin mit. 

Betroffen sind Kundendaten von 2013 bis 2020

Kunden, welche zwischen 2013 bis einschließlich Mai 2020 bei Amorelie bestellten, werden in der Mitteilung gebeten, das Unternehmen auf ungewöhnliche Vorkommnisse, die einen Zusammenhang aufweisen könnten, hinzuweisen. So liegen den Ermittlungen zu Folge zwar aktuell kein Hinweise auf einen missbräuchlichen Zugriff vor, aber vollständig ausschließen lässt sich dieser nicht.

Die freigelegten Datensätze beinhalteten Namen, Adressen, E-Mail-Adressen sowie bestellte Produkte und die dabei verwendete Bezahlart. Amorelie arbeitet nun mit der zuständigen Datenschutzbehörde sowie externen IT-Diensten zusammen, um sicherzustellen, dass Kundendaten in Zukunft besser geschützt werden. Zum aktuellen Zeitpunkt beruhigt das Unternehmen seine Kunden. Es bestehe demnach „kein Anlass zur Sorge“.

Diskretion ist im Erotikhandel das oberste Gut

Der Verkauf von Erotikartikeln wie Sexspielzeug und Dessous hat während der Pandemie ordentlich zugelegt, wie beispielsweise die Nordwest-Zeitung vermeldete. Die Menschen verbrachten schließlich mehr Zeit daheim und mussten irgendwie die Lockdown-Langeweile überbrücken. Am deutlichsten zeigt sich die verstärkte Besinnung auf Zweisamkeit vermutlich im Corona-Baby-Boom.

Doch gerade in diesem Bereich legen Menschen viel Wert auf Diskretion. Die wenigsten wollen sich schließlich einfach so ins Schlafzimmer blicken lassen. Bestellungen von Online-Erotikhändlern werden zuweilen sogar mit fiktiven Versandadressen versendet, damit der Nachbar oder Postbote bloß nichts erahnen. Vor kurzem erst gab es einen Skandal um Amazon-Mitarbeiter, welche Kundenbestelldaten ausspionierten und sich dabei beispielsweise die Dildo-Käufe von öffentlichen Personen zu Gemüte führten. 

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.