Breitband-Internet

Lahmer Osten, schnelle Städte

Veröffentlicht: 06.08.2019 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 06.08.2019
Kabel von Router zu Laptop

Wo gibt es in Deutschland die schnellsten Internetanschlüsse? Wer hat kaum Zugriff auf Gigabit-fähige Leitungen? Das Bundesverkehrsministerium hat gemeinsam mit Atene Kom ermittelt, wie es um die Breitband-Verfügbarkeit in Deutschland steht. Die Ergebnisse im Breitbandatlas der Bundesregierung fallen dabei weitgehend wenig überraschend aus. Insgesamt ist Deutschland bei Leitungen bis 6 Mbit mit einer Verfügbarkeit von 99 Prozent und mehr mittlerweile gut aufgestellt.

Allerdings gibt es schon bei 16 Mbit-Leitungen Unterschiede: Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt fallen hier mit 79,9 Prozent bzw. 81 Prozent im Vergleich mit anderen Bundesländern ab. Die Differenz nimmt mit steigender Geschwindigkeit zu und generell zeigt sich das bekannte West-Ost-Gefälle. Westdeutsche Flächenländer wie Nordrhein-Westfalen oder Baden-Württemberg zeigen bei 200 und 400 Mbit Abdeckungen von mehr als zwei Dritteln, während zum Beispiel Sachsen-Anhalt in diesen Geschwindigkeiten nur auf 43 respektive 21 Prozent kommt.

Grafik Breitbandinternet Deutschland

Stadt schlägt Land

Die Unterschiede zeigen sich aber nicht nur in den Himmelsrichtungen, sondern auch in der Einwohnerdichte: Die Städte bieten im Schnitt das schnellste Internet. Der Stadtstaat Bremen bietet in allen Geschwindigkeiten die höchste Abdeckung, selbst die schnellen Gigabit-Leitungen kommen auf 92,5 Prozent. Große Flächenländer wie Baden-Württemberg oder Brandenburg landen bei sechs Prozent. In der gesamtdeutschen Betrachtung sind die Städte spätestens ab 16 Mbit den ländlichen Regionen meilenweit voraus.

In Städten beträgt die 16-Mbit-Abdeckung insgesamt fast 99 Prozent, auf dem Land sind es knapp 78 Prozent. Und während die Gigabit-Abdeckung in den Städten bereits bei 38,8 Prozent beträgt, ist der ländliche Raum gerade einmal zu 7,7 Prozent damit versorgt.

Allerdings bedeutet theoretische Verfügbarkeit nicht gleich tatsächliche Nutzung. T3n merkt etwa an, dass es auch in Städten immer wieder vorkommt, dass Kunden trotz zugesagter Verfügbarkeit keinen Anschluss erhalten – weil ein freier Port im Verteilerkasten fehlt. Darüber hinaus sind die Gigabit-Tarife der Provider erheblich teurer als 16- oder 200 Mbit-Leitungen. Das will sich nicht jeder leisten.

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