München

E-Scooter brennt in Wohnhaus: 10 Verletzte

Veröffentlicht: 20.09.2019 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 20.09.2019
brennende Wohnung

In einem Münchener Wohnhaus ist es am Mittwoch zu einem Zimmerbrand gekommen. Nach Polizeiangaben war der Auslöser ein E-Scooter. Der Akku des elektrischen Tretrollers eines Jungen entzündete sich offenbar „schlagartig“. Nach etwa einer halben Stunde sei das Feuer gelöscht gewesen. Um die weitere Ausbreitung zu verhindern, mussten Teile der Fassade „demontiert“ werden, teilte die Feuerwehr mit. 93 Bewohner des Hauses flüchteten bereits vor der Ankunft der Feuerwehr ins Freie. Zehn Hausbewohner erlitten leichte Rauchvergiftungen und mussten behandelt werden.

Insgesamt musste die Feuerwehr wegen starker Rauchentwicklung 35 Wohnungen kontrollieren. Bis auf die Wohnung, in der der Brand ausbrach, seien aber alle Wohneinheiten wieder nutzbar. Der entstandene Sachschaden wird auf etwa 200.000 Euro geschätzt. Gegenüber Golem teilte die Polizei München mit, dass eine Identifizierung des Scooter-Modells aufgrund des Zerstörungsgrades sowie mangels Unterlagen bis dato nicht möglich sei. Man habe „auf der Basis von Angaben beteiligter Personen das Gewerbeaufsichtsamt zur Einleitung etwaiger Maßnahmen im Rahmen der Produktsicherheit“ informiert.

E-Scooter seit Sommer zulässig

Seit diesem Sommer sind E-Scooter im öffentlichen Raum in Deutschland erlaubt. Um die meist faltbaren Roller hat sich schnell eine Sharing-Industrie gebildet, vor allem in großen Städten wie Berlin, Köln oder München sind sie bereits häufig zu sehen. Der Bund hat den Tretrollern enge gesetzliche Vorgaben gemacht, die aber von Tretrollern, die schon vor der gesetzlichen Regelung im Betrieb waren, oft nicht erfüllt werden. E-Scooter gelten als Elektrofahrzeuge, die nicht schneller als 20 km/h fahren dürfen. Zudem müssen sie eine verkehrstaugliche Ausstattung aufweisen, also Bremsen, Beleuchtung, Rückstrahler und Klingel. Die Roller, die bereits vorher als „Spaßgeräte“ vertrieben wurden oder auf Kinder zugeschnitten sind, erfüllen diese Anforderungen nicht immer.

Der vorliegende Fall dürfte die Diskussion um sichere Akkus in Deutschland noch einmal entfachen, denn Akkubrände sind keine Seltenheit. Golem führt etwa Beispiele von Elektrofahrradakkus oder Akkus von Hoverboards aus, die unerwartet Feuer fingen.

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