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Corona-Warn-App: Kampagne soll Überzeugungsarbeit leisten

Veröffentlicht: 06.04.2020 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 06.04.2020
Frau mit Smartphone und Gesichtsmaske

Die Überwachung per Handy-App in der Coronakrise ist seit Wochen ein heiß diskutiertes Thema. Die Kritik an einem solchen Vorgehen ist nicht verklungen, doch quer durch alle politischen Lager mehren sich die Stimmen, die zumindest eine Nutzung auf freiwilliger Basis fordern, wie es etwa Robert Habeck in der vergangenen Woche äußerte. Der Internetverband Eco will jetzt mit einer Kampagne für die Nutzung von Handy-Daten gegen die Pandemie werben.

Eco-Vorstandschef Oliver Süme sprach sich gegenüber dem Handelsblatt für die Nutzung einer Anti-Corona-App aus. Er „unterstütze den Gedanken, mithilfe einer Kampagne auf eine Anti-Corona-App aufmerksam zu machen und dadurch mehr Nutzer zu gewinnen“. Mit seinen über 1.000 Mitgliedsunternehmen könne der Eco-Verband „einen wichtigen Beitrag leisten“. Thomas Jarzombek von der CDU hat die Idee einer Kampagne ins Spiel gebracht. Die Bundesregierung will bis zum 16. April eine App präsentieren, nachdem europäische Wissenschaftler eine entsprechende Technik vorgestellt haben, die nun erprobt werden soll. Auch Angela Merkel äußerte sich positiv über eine App.

Voraussetzung sei aber das Gebot der Freiwilligkeit beziehungsweise das „ausdrückliche Einverständnis der Bevölkerung“ so Eco-Vorstandschef Süme. Unterstützung für eine solche digitale Lösung, die auch aus Sicht des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) „schnellstmöglich“ kommen müsse, kommt auch vom IT-Verband Bitkom. Für Bitkom-Präsident Achim Berg sei die mobile Lösung ein wichtiger Baustein im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Inwieweit sich die Bevölkerung nun durch eine Kampagne bekehren lässt, muss sich zeigen. Im ARD-Deutschlandtrend gaben 45 Prozent der Befragten an, eine solche App nicht nutzen zu wollen.

Österreich diskutiert verpflichtendes Tracking

In Österreich ist man offenbar schon einen Schritt weiter. Dort wird nicht über die Überzeugung der Bevölkerung beraten, sondern bereits über verpflichtende Tracking-Möglichkeiten. Derzeit werde der verpflichtende Einsatz von Tracking-Apps verfassungsrechtlich geprüft, so Golem. Bundeskanzler Sebastian Kurz schwebt ein „Dreiklang“ aus Tracking-App, Coronatests und Isolierung vor. Statt einer App könne man sich auch Tracking-Möglichkeiten etwa in Schlüsselanhängern vorstellen. An einem Tracking-Zwang regt sich aber auch in Österreich Kritik, etwa vom Roten Kreuz, das seinerseits an einer Stopp-Corona-App arbeitet.

Apple: Gesichtsschutzschilde für Mediziner

Auch Apple spielt Ideen durch, wie man die Welt in der Coronakrise unterstützen kann. Tim Cook hat sich aus dem Home Office gemeldet und einen Gesichtsschutzschild vorgestellt, berichtet Golem. Dabei handelt es sich nicht nur um eine fixe Idee: Die ersten Schutzschilde wurden bereits an ein Krankenhaus in Kalifornien geliefert, bis Ende der zweiten Aprilwoche wolle man eine Million Schilde ausliefern, danach jeweils eine weitere Million pro Woche. Apple will zudem nicht nur die USA, sondern auch andere Länder beliefern.

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