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Sicherheitsforscher: Deutsche Corona-App im Vergleich gut, aber Google macht Probleme

Veröffentlicht: 29.07.2020 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 29.07.2020
Corona-Warn-App

Wie machen sich die verschiedenen Corona-Warn-Apps in Europa eigentlich beim Datenschutz? Genau dieser Frage sind irische Sicherheitsforscher nachgegangen. Die deutsche App – die Gesundheitsminister Jens Spahn „Weltklasse“ nennt – kommt dabei im Vergleich relativ gut weg. „Von allen nationalen Apps, die wir angesehen haben, war die deutsche unter Datenschutzaspekten technisch vielleicht die sauberste“, so Stephen Farrell, der die Studie zusammen mit Doug Leith durchgeführt hat, gegenüber Heise Online.

Die beiden Forscher sehen die Hauptprobleme auch weniger in der App selbst als vielmehr in den Systemfunktionen, auf die sie zurückgreifen. Bei API-Aufrufen der Google Play Services werden regelmäßig individuelle Daten wie Geräte- und Telefonnummer übertragen. Google nennt das „branchenübliche Praxis“. Die Corona-Apps greifen auf das gemeinsam von Apple und Google entwickelte GAEN-Framework zurück, das Grundfunktionen wie Rechtemanagement und Bluetooth zur Verfügung stellt.

Etwa alle 20 Minuten, so die Forscher, nehmen die Smartphones Kontakt zu den Google-Servern auf. Dabei werden neben der Telefonnummer mitunter auch Smartphone-Seriennummer, WLAN-Adressen oder die E-Mail-Adresse übermittelt. Die Frequenz der API-Aufrufe hängt dabei von den eingeschalteten Smartphone-Funktionen ab. Schaltet man etwa die Datenübertragung für „Nutzung & Diagnose“ ab, wird die Frequenz der Aufrufe verlangsamt. Die Forscher warnen, dass Google die Nutzung der App genau verfolgen und mit Kennungen versehen kann. Google weist das zurück. Der von den Forschern beobachtete Datenverkehr habe nichts mit der Corona-Warn-App zu tun.

Behandelt Apple alle Apps gleich?

Am heutigen Mittwoch müssen sich die CEOs der Tech-Riesen Amazon, Google, Apple und Facebook wegen möglicherweise wettbewerbswidrigen Verhaltens vor dem US-Kongress verantworten. Im Interview mit Reuters betont Phil Schiller, Leiter des App Stores bei Apple, dass man alle Anwendungen im App Store gleich behandle. Es gebe gleiche Regeln für alle und keine Spezialbehandlungen. Apple nutze seine Position nicht aus.

Elektronikmesse CES 2021 nur digital

Noch im Juni stellte Veranstalter CTA klar, dass die CES Anfang 2021 wie gewohnt stattfinden werde. Jetzt aber der Rückzieher: „Inmitten der Pandemie und wachsender globaler Gesundheitsbedenken bezüglich der Verbreitung von Covid-19 ist es nicht möglich, sicher Zehntausende Menschen in Las Vegas im frühen Januar 2021 zu versammeln“, sagt Gary Shapiro, CEO der CTA, laut Golem. Jedes Jahr kommen etwa 180.000 Besucher zur wichtigsten Elektronikmesse der Welt. Die Messe, die in digitaler Form „eine einzigartige Erfahrung bieten“ soll, findet zwischen dem 6. und dem 9. Januar 2021 in Las Vegas statt.

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