Antwort auf ChatGPT

Google startet eigene Chat-KI Bard

Veröffentlicht: 07.02.2023 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 23.06.2023
Google Lamda

Der KI-Chatbot ChatGPT ist gerade der ganz große Hype im Netz. Die Software von OpenAI, das von Google-Konkurrent Microsoft unterstützt wird, formuliert Texte, die auch von Menschen stammen könnten – zumindest wenn man nicht zu genau hinschaut. Der Erfolg dürfte Google ziemlich überrumpelt haben, arbeitet man doch selbst seit Jahren an einer ähnlichen Technologie. Um diese Arbeit wurde es allerdings zuletzt still. Der Erfolg der Konkurrenz hat Alphabet-CEO Sundar Pichai nun aber offenbar dazu veranlasst, das Tempo zu verschärfen, um das Feld nicht kampflos zu verlassen.

In einem Blogeintrag hat Pichai den Start von „Bard“ verkündet. Dabei handelt es sich um einen „experimentellen KI-Dienst“, der von Lamda unterstützt wird. Lamda (Language Model for Dialogue Applications) ist ein Sprachmodell für Dialoganwendungen, also eine Chatbot-KI. Im vergangenen Sommer erreichte Lamda Berühmtheit, als der damalige Google-Entwickler Blake Lemoine die KI für zu menschlich hielt. Bard setzt nun auf Lamda und nutzt die KI für Konversationen.

Besser als ChatGPT?

Bard versuche, „die Breite des weltweiten Wissens mit der Leistung, Intelligenz und Kreativität unserer großen Sprachmodelle zu kombinieren“, wie es von Pichai heißt, und greife dabei auf Informationen aus dem Internet zurück. Mit Bard will Google also nicht einfach nur einen eigenen KI-Chatbot starten, sondern einen besseren als ChatGPT, denn Bard nutzt aktuelle Informationen für seine Konversationen, während ChatGPT „nur“ mit Daten bis Ende 2021 gefüttert wurde.

So soll Bard etwa, wie Pichai beispielhaft erklärt, einem Neunjährigen erklären können, welche neuen Entdeckungen das James-Webb-Teleskop gerade gemacht hat oder Informationen über den aktuell besten Fußballer geben. Ob das so funktioniert, wie sich Google das vorstellt, werden zunächst nur „vertrauenswürdige Tester“ herausfinden. In den kommenden Wochen soll die Software dann der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Und das erst einmal in einer „vereinfachten Modellversion von Lamda“, weil diese viel weniger Rechenleistung benötigt.

Auch die Suche soll profitieren

Bard soll nicht nur eine Spielerei sein, sondern auch in den generellen Google-Kosmos einziehen. Die Google-Suche nutzt bereits seit langem KI, mit der Implementierung von Bard bzw. Lamda soll diese weiter verbessert werden. Ab März sollen dann auch Entwickler Zugriff auf Googles API für generative Sprachmodelle bekommen, die auf Lamda aufsetzt. Künftig will der Konzern mehrere Tools und APIs anbieten, die es ermöglichen sollen, KI für eigene Projekte zu nutzen.

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