Software-Mängel

Tödlicher Unfall mit selbstfahrendem Auto: Hat Uber eine Warnung ignoriert?

Veröffentlicht: 12.12.2018 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 12.12.2018
Uber Auto

Hätte der Zusammenstoß einer Fußgängerin mit einem selbstfahrenden Auto aus der Uber-Flotte verhindert werden können? Wie jetzt bekannt wurde, hat ein Uber-Mitarbeiter das Management schriftlich über die Software-Mängel informiert, allerdings wurden die E-Mail ignoriert. Fünf Tage später kam es zum Unfall, bei dem eine 49-jährige Frau getötet wurde.

Wie Gründerszene mit Verweis auf das US-Techmagazin The Information schreibt, gelang die entsprechende E-Mail mit der Warnung jetzt an die Öffentlichkeit. Darin soll außerdem kritisiert wurden sein, der Konzern reagiere nicht schnell genug auf Unfallmeldungen und solle unterqualifizierte Sicherheitsfahrer für die autonomen Fahrzeuge einsetzen.

Uber stoppt Testfahrten sofort

Bereits kurz nachdem sich der Unfall im März diesen Jahres ereignet hatte, wurde bekannt, dass es sich um einen Software-Fehler gehandelt habe. Dieser habe verursacht, dass die Sensoren die Passantin zwar als Hindernis wahrnahmen, die Software soll sich aber entschieden haben, das Signal zu ignorieren. Ob der Unfall verhindert hätte werden können, wenn Uber auf die Warnung des Mitarbeiters reagiert hätte, ist allerdings fraglich. Laut Berichten der Polizei sei die verunglückte Frau im Dunkeln auf die Straße getreten und hätte selbst einem menschlichen Fahrer nur eine sehr kurze Reaktionszeit geben können.

Uber hatte die Testfahrten mit den autonomen Fahrzeugen unmittelbar nach dem Unglück eingestellt. 

Steht ein Börsengang kurz bevor?

Die jetzt öffentlich gewordenen Anschuldigungen kommen für den US-Konzern zur denkbar schlechten Zeit. Wie erst vor wenigen Tagen bekannt wurde, soll der Fahrdienstleister seinen Börsengang planen und die entsprechenden Unterlagen bereits bei der US Börsenaufsicht SEC eingereicht haben. Mit einer Bewertung von 76 Milliarden Dollar könnte es der bislang größte Börsengang eines Technologieunternehmens sein. Wie die ARD spekuliert, will Uber den Schritt bereits im ersten Quartal 2019 wagen, um den Konkurrenten Lyft zuvorzukommen. Dieser soll den März oder April für einen Börsengang anpeilen.

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.