Der frühe Vogel

EU kann Regulierungsideen von Facebook nichts abgewinnen

Veröffentlicht: 18.02.2020 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 18.02.2020
Facebook-CEO Mark Zuckerberg

Facebook-CEO Mark Zuckerberg will von Regierungen und Aufsichtsbehörden eindeutige Regulierungsvorschriften dazu, welche Inhalte auf der Plattform erlaubt seien und welche es zu löschen gelte. Zudem stelle Facebook Inhalte nicht selbst bereit, sondern gebe lediglich Nutzern eine Plattform dafür. Konkrete Vorschläge für Regulierungen hatte Zuckerberg u. a. jüngst mit EU-Repräsentanten besprochen, wie das Handelsblatt meldet

Diese zeigten sich jedoch nicht begeistert: „Wir müssen uns nicht dieser Firma anpassen, sondern diese Firma muss sich uns anpassen“, so Thierry Breton, EU-Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen. Die Vorschläge von Facebook reichten nicht aus, zudem sei Zuckerberg nicht auf die Marktdominanz des Unternehmens eingegangen. Auch beim Umgang mit Hasskommentaren, Fake-News und Wahlmanipulation müsse das Unternehmen eigene Werte definieren und für diese einstehen, dies sei nicht Sache der Aufsichtsbehörden, so der Tenor der EU-Repräsentanten.

Instagram erreicht eine größere Zielgruppen als Facebook

In eine völlig andere Richtung entwickelt sich hingegen das Nutzungsverhalten des Social-Media-Netzwerks von Facebook selbst und der zum Konzern gehörigen Bilder-App Instagram: Letzteres erreicht nämlich erstmals eine größere Zielgruppe als Facebook, gleiches gilt für das Engagement von Nutzern. Das zeigt eine Social-Media-Analyse von Socialbakers, über die W&V berichtet. Demnach gibt es auf Instagram bei Unternehmensposts 20 Mal mehr Interaktionen als auf dem Schwestern-Netzwerk – obwohl Marken auf Facebook deutlich häufiger Beiträge veröffentlichen. 

Dennoch: Werbetreibende geben 58 Prozent ihres Budgets nach wie vor für Facebook-Werbung aus, doch das Interesse an Instagram-Stories wächst: Die Ausgaben für dieses Format wuchsen 2019 um 40 Prozent, in den letzten beiden Jahren sogar um 91 Prozent.  

Rodungsstopp für Tesla-Fabrik schwäche Wirtschaftsstandort Deutschland 

Am Wochenende hatte das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg die Rodungsarbeiten für das geplante Tesla-Werk pausiert. Nach Auffassung des Präsidenten des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, wäre das aber offenbar ein falsches Signal. So seien Genehmigungsverfahren für Industrieanlagen auch ohne diesen Vorfall bereits ein „massives Investitionshemmnis“. Gegenüber dem Tagesspiegel erklärte der BDI-Präsendient: „Wenn jetzt nicht entschieden gegengearbeitet wird, droht der Investitionsstandort Deutschland nachhaltig Schaden zu nehmen.“ Kempf forderte daher eine „zügigere Genehmigungspraxis in Deutschland“.

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