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Mark Zuckerberg: Facebook-Gründer, Multimilliardär und Supernerd

Veröffentlicht: 28.02.2020 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 25.02.2020
Mark Zuckerberg

Rein optisch ist er ein 0815-Typ, würde man Internet-affinen Menschen allerdings ein Bild von ihm zeigen, die Erkennungsrate läge wahrscheinlich sehr hoch: Mark Zuckerberg sticht wegen seines unauffälligen Auftretens kaum aus der Masse heraus und dennoch ist er wohl einer der bekanntesten CEOs der Welt, nicht zuletzt wegen der zahlreichen Datenskandale und damit verbundenen öffentlichen Auftritte in den letzten zwei Jahren. Aber wer ist dieser jüngste Selfmade-Milliardär aller Zeiten eigentlich?

So fing alles an

Im Jahr 2004 und mit nur 20 Jahren hat Zuckerberg bereits als Student der Harvard University sein heutiges Multimilliardenunternehmen Facebook gegründet. Damals ging es unter dem Namen „TheFacebook“ an den Start und war vorerst nur für Studenten der Harvard University zugänglich. Nach wenigen Wochen war die Hälfte aller Studenten Mitglied, gemeinsam mit seinen Freunden Dustin Moskovitz, Eduardo Saverin, Andrew McCollum und Chris Hughes entwickelte Zuckerberg das Netzwerk stetig weiter und machte es schließlich auch für Studenten anderer US-Universitäten zugänglich. Noch im gleichen Jahr brach Mark Zuckerberg sein Studium ab, er zog aus dem Studentenheim in Harvard aus und bezog das erste eigene Büro in Palo Alto. 2005 wurden die Einschränkungen für die Registrierung gelockert, jeder User über 13 Jahre konnte sich seitdem ein Profil anlegen. 2006 wurde der News Feed ins Leben gerufen, was Facebook zum endgültigen Durchbruch verhalf.

Seit diesen Anfängen hat sich einiges getan. Das soziale Netzwerk kann aktuell rund 2,3 Milliarden monatlich aktive Nutzer vorweisen, die vielen Aufs und Abs der letzten Jahre stellten aber auch immer mehr seinen Gründer und Konzernchef Mark Zuckerberg in den Fokus. Besonders der Film The Social Network aus dem Jahr 2010 erfuhr große Aufmerksamkeit. Dieser thematisiert unter anderem die Entstehungsgeschichte von Facebook und den darauf folgenden Rechtsstreit mit Co-Gründer Eduardo Saverin und den Winklevoss-Zwillingen. Letztere bezichtigten Zuckerberg, die Idee für Facebook von ihnen gestohlen zu haben. Kurz bevor Facebook ins Leben gerufen wurde, beauftragten die Zwillinge ihren Harvard-Kommilitonen mit der Programmierung des Online-Netzwerks ConnectU. Daraus soll Mark Zuckerberg heimlich Facebook entwickelt haben.

Der Mensch hinter dem Facebook-Gründer

Obwohl Mark Zuckerberg, Facebook-Gründer und CEO, eine unheimliche Bekanntheit genießt, ist von dem Menschen an sich verhältnismäßig wenig bekannt. Der 35-Jährige hält sein Privatleben zu großen Teilen aus der Öffentlichkeit heraus. Zuckerberg wurde in White Plains, New York geboren und studierte Informatik und Psychologie an der Eliteuniversität in Harvard. Nachdem er 2004 Facebook gründete, beendete er im Jahr 2006 sein Studium ohne Abschluss. 2012 heiratete er seine Uni-Liebe Priscilla Chan, mit der er inzwischen auch zwei Töchter hat. Er gilt als jüngster Selfmade-Milliardär aller Zeiten, laut der Forbes-Liste 2018 beträgt sein Vermögen rund 71 Milliarden US-Dollar, was ihm Rang fünf in der Liste der reichsten Menschen der Welt beschert. Was viele nicht wissen: Mark Zuckerberg ist rot-grün-blind und hat sich bei der Farbwahl für Facebook deswegen für Blau entschieden.  

Zuckerbergs jährliche Herausforderungen

Dass Mark Zuckerberg ein amibionierter Mensch ist, steht außer Frage. Andernfalls hätte er nicht das erfolgreichste soziale Netzwerk (bis jetzt) aufbauen können. Aber auch privat stellt sich der Konzernchef immer wieder neuen Herausforderungen. Seit 2009 erlegt sich der Facebook-Chef jährlich eine neue Aufgabe auf, seine Personal Challenges. Da er diese auch öffentlich verkündet, steht der 35-Jährige dabei stets auch unter der Beobachtung der Öffentlichkeit, diese einzuhalten. Bevor das graue T-Shirt zu seinem Markenzeichen wurde, trug er beispielsweise im Jahr 2009 jeden Tag einen Schlips auf Arbeit. Hintergrund war der Konjunkturrückgang 2008, mit dem Tragen eines Schlipses wollte er darauf aufmerksam machen, dass Facebook die Probleme ernst nimmt und die Bedeutung der Situation hervorheben.

Im darauffolgenden Jahr lernte er die Sprache Mandarin, 2011 wurde es etwas kurios, allerdings mit ernstem Hintergrund: Ein Jahr lang kam bei ihm nur Fleisch auf den Teller, wenn er das Tier auch tatsächlich selber getötet hatte. Damit wollte er nicht nur gesünder leben, sondern sich auch mehr mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen. In den darauffolgenden Jahren nahm er sich vor, jeden Tag eine neue Person zu treffen, die nicht bei Facebook arbeitet, alle zwei Wochen ein neues Buch zu lesen, jeden Tag ein Dankesschreiben zu verfassen und alle 50 Bundesstaaten der USA zu besuchen. 2018 legte er den Fokus weg von persönlichen Errungenschaften und konzentrierte sich voll auf das Business: Nach einem Jahr geprägt von Krisen und Skandalen, wollte Zuckerberg Facebook reparieren. 

Öffentliche Auf- und Fehltritte 

Die vielen Skandale rund um Cambridge Analytica und zu unrecht weitergegebenen Nutzerdaten, welche Facebook im Sommer 2017 ereilten, ließen Zuckerberg nicht umhinkommen, sich vor der Öffentlichkeit zu rechtfertigen. In einem mehrstündigen Verhör musste er sich dem US-Kongress stellen und machte in seinem Auftreten wieder einmal deutlich, dass er kein Fan von öffentlichen Auftritten ist, sondern insgeheim noch immer der Nerd, der 2004 Facebook gegründet hat. Mit seiner fast schon roboterhaften Mimik und Gestik gepaart mit den nichtssagenden Aussagen, wurde er schnell zum Gespött im Internet.

Während einige ihn mit der künstlichen Intelligenz Data aus dem Science-Fiction-Klassiker Star Trek verglichen, sorgte die Tatsache, das er auf einem Sitzkissen Platz nahm, ebenfalls für einige bissige Kommentare. Dass die gesamte Debatte größtenteils zum Reinfall wurde, lag allerdings nicht nur an Zuckerberg und seinen schwammigen Aussagen und dem vielfach gesagten Satz "Mein Team wird sich dazu bei Ihnen melden". Es lag vor allem auch an den Senatoren, die durch erhebliches Unwissen rund um die Themen Internet, Facebook, Digitalisierung, Datenschutz und Online-Werbung glänzten. Zeitweise schien es, als ob Zuckerberg seinen 80-jährigen Großeltern die Grundlagen des Internets erklären musste, statt fundierte Aussagen über den Datenschutz von mehreren Milliarden Menschen weltweit zu liefern.

Ein noch größeres PR-Desaster wurde allerdings sein Virtual-Reality-Auftritt im Katastrophengebiet von Puerto Rico im Oktober 2017. Der Facebook-CEO wollte gemeinsam mit Rachel Franklin, Leiterin von Facebooks Social-VR-Abteilung, die neuen Oculus-Produkte bewerben. Dafür ließen sich die beiden virtuell nach Puerto Rico versetzen, wo zuvor Hurrikan Maria heftigst gewütet hatte. Dass eine solche Naturkatastrophe genutzt wird, um die neuesten Technologien des Unternehmens zu bewerben, ging nach hinten los und wurde vielfach in den Medien kritisiert.

Wolf im Schafspelz?

Ein abschließendes Urteil über Mark Zuckerberg zu treffen fällt schwer. Auf der einen Seite wirkt er mit seinen kindlichen Gesichtszügen und seiner Jeans-T-Shirt-Kombi noch immer wie ein Nerd aus der Uni, der ganz nebenbei das größte soziale Netzwerk der Welt aufgebaut hat und der es stets vorzieht, hinter seinem PC zu sitzen statt in der Öffentlichkeit zu stehen. Auf der anderen Seite hat er sich nicht ohne Grund zum jüngsten Selfmade-Milliardär aller Zeiten gemausert und mit Facebook ein riesiges Imperium geschaffen. Damit kommen natürlich auch gewisse Verantwortungen auf ihn zu, die Daten seiner Milliarden Nutzer zu schützen und nicht für Werbezwecke zu verkaufen. Zuckerberg und Facebook haben in den vergangenen Monaten oft Besserung geschworen, es wird Zeit, dass sie diese Versprechen nun auch einhalten.

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