Bewegungsdaten von Handys

Die Ausgangsbeschränkungen wirken

Veröffentlicht: 06.04.2020 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 06.04.2020
Berlin: Leeres Brandenburger Tor

Die Ausgangsbeschränkungen, die die Bundesregierung verhängt hat, zeigen offenbar Wirkung. Das geht zumindest aus den Bewegungsdaten der Deutschen hervor, die Google nun veröffentlicht hat. „Diese Auswertungen zeigen, wie sich Besuche und die Aufenthaltsdauer an verschiedenen Orten im Vergleich zum Basiswert verändert haben“, erklärt Google in seinem Report. Bei der Berechnung der Veränderungen sei derselbe aggregierte und anonymisierte Datensatz verwendet worden, der auch bei der Anzeige der Stoßzeiten genutzt wird.

Der Report betrachtet dabei den Zeitraum vom 16. Februar bis 29. März 2020. Google hat die Bewegungsdaten von insgesamt 131 Ländern der Welt analysiert und in einzelnen Auswertungen zur Verfügung gestellt. Für Deutschland werden neben der gesamten Bundesrepublik auch die einzelnen Bundesländer näher betrachtet. 

Das Leben steht still

Google Mobility retail recreation

Wie der Google-Report zeigt, hat sich die Bewegung in Deutschland rapide verlangsamt. Restaurants, Cafés, Einkaufszentren, Museen, Bibliotheken und Kinos haben demnach 77 Prozent weniger Zulauf im Vergleich zum Basiswert. Auch in Lebensmittelläden und Märkten, Drogerien und Apotheken sind 51 Prozent weniger Menschen unterwegs.

Auch in Parks und an öffentlichen Plätzen sank der Wert um 49 Prozent, an Bahnhöfen und Busbahnhöfen waren 68 Prozent weniger Menschen in dem betrachteten Zeitraum unterwegs und an den Arbeitsplätzen sank die Rate um 39 Prozent. Dagegen stieg der Wert für die eigenen Wohnung um 11 Prozent in Deutschland. 

Google Mobility Work Residential

Der Basiswert, der für den Vergleich betrachtet wird, ist der Durchschnittswert für den entsprechenden Wochentag in dem Zeitraum vom 3. Januar bis zum 6. Februar 2020. Die jüngsten Daten in dem Bericht sind zwei bis drei Tage alt, da Google diese Zeit braucht, um die Auswertungen aufzubereiten. 

Schönes Wetter zieht Menschen in die Parks

Die Daten zeigen auch, dass es in Deutschland etwas länger gedauert hat, bis der Ernst der Lage begriffen wurde, analysiert auch die FAZ die Daten. Mitte März stieg die Zahl der Parkbesucher noch einmal mit dem warmen Wetter um 80 Prozent sprunghaft an, Ende März waren dann 50 Prozent weniger Menschen unterwegs als im Vergleich zum Basiswert. „Dieser Wert schwankt allerdings stark mit den Wochentagen und dem Wetter“, so die FAZ weiter.

Dazu sei natürlich angemerkt, dass die Bewegung an der frischen Luft explizit erlaubt ist und viele Menschen offenbar die Gelegenheit nutzen, bei schönem Wetter in Parks spazieren zu gehen. 

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