Oculus Quest 2

Darum kommt Facebooks neues VR-Headset nicht nach Deutschland

Veröffentlicht: 17.09.2020 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 17.09.2020
Oculus Quest

Facebook hat sein neues Virtual-Reality-Headset Oculus Quest 2 vorgestellt. Dieses erscheint am 13. Oktober und mit einem Preis von 350 Euro wird es 100 Euro günstiger als der im Mai 2019 veröffentlichte Vorgänger. Technisch macht das Gerät einen gehörigen Sprung, Heise nennt es gar „konkurrenzlos“ – einerseits technisch, auf der anderen Seite aber auch hinsichtlich des Software-Angebots. Die Oculus Quest 2 benötigt aber zwingend einen Facebook-Account.

Und genau das könnte dazu führen, dass deutsche Nutzer zunächst auf das VR-Headset warten müssen – wenn es denn überhaupt in Deutschland erscheint. Bereits Anfang September hatte Facebook bekanntgegeben, den Verkauf aller Oculus-Headsets in Deutschland zu stoppen. Man befinde sich in „Gesprächen mit Aufsichtsbehörden“, hieß es. Informationen des Heise-Portals c't legen nahe, dass der Verkaufsstopp eingeleitet wurde, weil das Bundeskartellamt Facebook das Zusammenführen von Daten unterschiedlicher Unternehmenssparten verbietet.

Oculus Quest 2: Deutschland-Release sehr fragwürdig

Die zwingende Verknüpfung mit dem Facebook-Account nimmt der Konzern offenbar sehr ernst. Gegenüber Road to VR stellte Facebook klar, dass man den Zugriff auf das Headset verlieren könne, wenn man gegen die Community-Richtlinien verstößt – die Erstellung eines anonymen Accounts, um die Oculus Quest 2 nutzen können, fällt ganz sicher darunter. Die rechtlichen Unklarheiten rufen Facebook zur Vorsicht. Für Deutschland wurde das Headset nicht angekündigt. Auf der deutschen Oculus-Seite wird die Quest 2 zwar prominent vorgestellt – inklusive „Jetzt kaufen“-Abschnitt. Statt eines Kauf-Buttons bekommen deutsche Nutzer aber ein „Nicht verfügbar“ angezeigt samt Hinweis, dass die Oculus Quest 2 in Deutschland nicht erhältlich ist. In Österreich übrigens hingegen schon.

Von einem Import – eben etwa aus Österreich – dürfte abzuraten sein, denn mit der Verbindung zum Facebook-Account wird es kaum möglich sein, die Oculus 2 in Deutschland zum Laufen zu bringen. Facebook hat einen hiesigen Verkauf bislang zwar nicht ausgeschlossen, sich kürzlich noch „hoffnungsvoll“ gezeigt, dass der Verkauf von Quest-Geräten bald weitergehen könne. Offiziell will man sich dazu aber erst einmal nicht äußern. Wohl mindestens solange nicht klar ist, ob die Nutzung im Einklang mit dem Bundeskartellamt überhaupt möglich ist.

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