Der frühe Vogel

Mehrheit der Firmen trifft Entscheidungen auf Grundlage veralteter Daten

Veröffentlicht: 20.10.2020 | Geschrieben von: Corinna Flemming | Letzte Aktualisierung: 20.10.2020
geöffnete Kartenschublade

Mit 58 Prozent trifft über die Hälfte der Unternehmen Entscheidungen auf der Basis von veralteten Daten. Das geht aus der Exasol-Studie „Datengetriebene Entscheidungsfindungsprozesse beschleunigen: Fünf Möglichkeiten, den Krisenmodus in einen Wettbewerbsvorteil zu wandeln“ hervor. Demnach sind sich zwar 84 Prozent der befragten Firmen weltweit darüber bewusst, auch aufgrund der Corona-Pandemie schnellere Entscheidungen treffen zu müssen, allerdings hat ein Großteil keinen Zugriff zu Dateneinsichten in Echtzeit, wie die Internetworld zur Studie berichtet.

Bei 75 Prozent der Befragten dauert eine entsprechende Datenabfrage zwischen zwei Stunden und einem ganzen Tag. Gerade einmal 15 Prozent erhalten Ergebnisse in 15 und 60 Minuten. „Ob im Gesundheitswesen, im Einzelhandel oder als Finanzdienstleister - Unternehmen können es sich nicht leisten, Entscheidungen auf der Grundlage alter Daten zu treffen“, betont Rishi Diwan, Chief Product Officer (CPO) von Exasol. „Wenn die Pandemie eines deutlich gemacht hat, dann, dass sich die Bedingungen für das Business spontan ändern können. Bei sechs von zehn Unternehmen gibt es Entscheidungs-Infrastrukturen, die schnelle Reaktionen einfach nicht zulassen.“

Getyourguide veröffentlicht Kündigungsdaten der Mitarbeiter

Das Reise-StartUp Getyourguide wurde schwer von der Coronakrise getroffen und muss sich von 90 Mitarbeitern an den Standorten Wien, New York und Kapstadt trennen. Jetzt hat das Unternehmen eine Liste der Gekündigten ins Netz gestellt, inklusive privater Daten wie Wohnort und Qualifikation. Zu diesem Schritt hat sich Getyourguide aber ganz bewusst entschieden, um den ehemaligen Mitarbeitern zu helfen, eine neue Anstellung zu finden. „Unser Alumni-Verzeichnis ist eine Initiative, die von unseren Gründern und Führungskräften vorangetrieben wurde, um ausscheidenden Team-Mitgliedern bei der Veränderung zu helfen“, bestätigt ein Unternehmenssprecher gegenüber dem Handelsblatt

Die Betroffenen konnten sich freiwillig in die entsprechende Liste eintragen. Nun soll das Verzeichns möglichst weit verbreitet werden, um neue Positionen für die ehemaligen Angestellen von Getyourguide zu finden.

Wirecard verkauft Geschäft mit Kartenlesegeräten

Die Heidelberger Zahlungsfirma Unzer, noch bis vor Kurzen unter dem Namen Heidelpay bekannt, hat die Wirecard Retail Services GmbH gekauft. Dabei übernimmt Unzer allerdings nicht den Geschäftsteil des insolventen Zahlungsdienstleisters, sondern kauft lediglich den Bestand der sogenannten Point-of-Sales-Terminals, wie das Handelsblatt weiß. Mit dem Deal gehen laut Unzer-Chef Mirko Hüllemann rund 2.500 Händler und 4.000 Kartenterminals an das Heidelberger Unternehmen. Zusätzlich sind bereits rund 100 ehemalige Wirecard-Mitarbeiter zu Unzer gewechselt.

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