19.000 Euro pro Gigabyte dank Altvertrag

In den frühen Tagen des mobilen Internets hatte man als Nutzer oft noch Angst davor, aus Versehen den Internet-Button auf dem Handy zu drücken. Das konnte damals nämlich schnell teuer werden– wie auch heute noch ein älterer Herr feststellen musste. Anwalt Peter Nagel vertritt den Rentner und berichtet über den Fall auf seinem Twitter-Kanal.

„Über 1.000.000 Prozent über Marktpreis“

Der Kunde habe das Handy bisher nur zum Telefonieren genutzt, so dass der teure Internettarif einfach nicht auffiel. Beim Studieren der Rechnung fiel ihm jedoch ein Posten auf, der die gewöhnliche Handyrechnung anscheinend sprengte. Zugegebenermaßen wurden hier nur 23,47 Euro in Rechnung gestellt, diese jedoch für lediglich 1.470 kB mobiler Datennutzung.

Rechtsanwalt Nagel prüfte den Fall und betitelt den Tarif als Wucher. So würden dem Mandanten hochgerechnet 19.000 Euro je Gigabyte mobiler Internetnutzung kalkuliert werden. Trotz entzogener Einzugsermächtigung habe der Mobilfunkanbieter den Rechnungsbetrag von 140 Euro abgebucht.

Mobilfunkanbieter bleibt anonym

Der angeprangerte Mobilfunkanbieter wird von Nagel nicht namentlich genannt und meldete sich auch selbst nicht zu Wort. Jedoch veröffentlichte Nagel auf Twitter ein Schreiben, aus dem hervorging, dass dem Kunden 130 Euro des Rechnungsbetrages aus Kulanz erstattet wurden. Seine Datenoption sei darüber hinaus sicherheitshalber gesperrt worden.

Wer noch einen alten Mobilfunkvertrag hat, sollte den Vertrag am besten zeitnah prüfen. Die heutigen Prepaid und Vertragsoptionen sind häufig wesentlich vorteilhafter und an die verbreitete Nutzung mobiler Daten angepasst. Auch ist es mittlerweile Praxis, bei Kündigung eines Altvertrags vom Anbieter schnell eine günstigere Option angeboten zu bekommen, um als Kunde gehalten zu werden.