Video-Streaming

Beendet Netflix das Account-Sharing bis März?

Veröffentlicht: 24.01.2023 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 06.04.2023
Netflix

Im Bestreben, die Umsätze nach oben zu treiben, hat Netflix mit den Jahren immer wieder angekündigt, das weit verbreitete Account Sharing zu bekämpfen. Ein Account für mehrere Profile erlaubt vielen Menschen die günstigere oder gar kostenlose Nutzung des Streaming-Dienstes, diese werden aber nie zu voll zahlenden Abonnenten. Das ist Netflix schon lang ein Dorn im Auge, doch bislang blieb es oft beim Versprechen bzw. der Drohung, das Teilen von Accounts zu bekämpfen. Wahrscheinlich fehlte es auch an wirksamen Mechanismen.

Im vergangenen Jahr erneuerte Netflix sein Bemühen, bis Ende 2022 passierte aber wieder einmal nichts. Möglicherweise wird sich dies nun tatsächlich bis Ende März ändern. Im Geschäftsbericht für das vierte Quartal 2022 hat Netflix erklärt, dass das Account-Sharing über mehrere Haushalte zum Ende des laufenden Quartals beendet werden soll. Diesmal scheint der Konzern die Sache besser durchdacht zu haben.

Paid Sharing als Alternative

Herauszufinden, ob Accounts von mehreren Haushalten genutzt werden, ist prinzipiell kein technisches Hexenwerk. Mittels IP-Adresse, Geräte-ID und Kontoaktivitäten hätte Netflix dies längst bewerkstelligen können. Das Problem dürfte bislang eher sein, dass viele Nutzer, wenn sie Accounts nicht günstig teilen können, komplett abspringen würden, anstatt den vollen Preis zu bezahlen. Netflix selbst geht davon aus, dass das Teilen von Accounts mehr als 100 Millionen Haushalte betrifft.

Die vorgesehene Lösung heißt nun Paid Sharing. Account-Inhaber sollen dabei die Kosten für den Zugang für Dritte übernehmen können. Das soll dann drei Dollar zusätzlich kosten, wie etwa Gamestar berichtet. Bei der Umstellung erwarte Netflix laut Finanzbericht zwar Einbußen – weil eben nicht alle kostenlosen Nutzer zu zahlenden Abonnenten werden. Diese sollen dank der neuen Möglichkeit aber geringer ausfallen als bei der Sense ohne Sharing-Option.

Um die Umstellung weiter abzufedern, plant Netflix eine Art Umzugsservice. Ein bestehendes Netflix-Profil soll bei Bedarf auf einen neuen Account übertragen werden können. Und, auch das wurde noch einmal betont: Es soll weiterhin möglich sein, seinen Zugang auch unterwegs – etwa im Urlaub – problemlos zu nutzen.

Wann genau die Paid-Sharing-Option ausgerollt wird, ist noch nicht klar. Aktuell testet Netflix das Konzept in Südamerika. In den USA sollen die Neuerungen bis Ende März ausgerollt werden, um daraufhin zeitnah weitere Märkte ins Boot zu holen.

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