Kolumne

Warum ich ein Online-Shopping-Muffel bin

Veröffentlicht: 22.02.2019 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 22.02.2019
Frau in Buchladen hält sich Buch vor das Gesicht

Hallo, liebe Online-Händler, ich muss euch ein Geständnis machen: Ich kaufe selten online ein.  

Keine Sorge! Online-Shopping, das macht in meinem Umfeld so ziemlich jeder: Eltern, Geschwister, Freunde – sie alle kaufen regelmäßig im Netz, viele mit Leidenschaft. Sie sind diese starken 40 Prozent aus Studien wie zum Beispiel dieser, die das mehr als einmal im Monat, ja sogar mehr als einmal pro Woche tun. Ich allerdings gehöre doch eher zu der Randgruppe, die deutlich seltener im Internet bestellt.

Ob Buch-, Schmuck-, Kram-, Deko- oder Klamottenladen, dort rumzustöbern – für mich herrlich. Mein Pizzarestaurant ruf ich an, zum Abholen geh ich vorbei und manchmal gibt es dafür ein Tiramisu on top. Für Computer-Zubehör ist der Elektrofachmarkt auf die Schnelle praktischer, Handy-Vertrag und Versicherungen – geht für mich nur mit ausführlicher persönlicher Beratung.

Bin ich da als Online-Kunde überhaupt noch interessant?

Scheint so. Denn die Firmen, bei denen ich höchstens ein- oder zweimal bestellt habe, schicken mir unentwegt Newsletter, um mich wiederzugewinnen. Leider nervt mich das meistens und jeder, der sich im Mailingservice der Unternehmen tolle Betreffzeilen für mich ausdenkt, auf die ich dann doch nicht klicke, wundert sich wahrscheinlich. Ich würde vielleicht klicken auf: Möchten Sie diesen Newsletter gerne weiter erhalten?

Nur warum shoppe ich so ungern im Netz?

Ein Grund für meine Zurückhaltung ist, dass Online-Shops einfach noch nicht so gut auf meine individuellen Bedürfnisse eingehen. Mit dieser Auffassung bin ich nicht so alleine, darin unterstützt mich zum Beispiel diese Studie. Daher verrate ich mal eben, welche Wünsche ich denn habe: Anders als bei Recherchen für Themen stört mich hier langes Rumgeklicke, bis das passende Produkt gefunden ist, Datenmasken mit persönlichen Daten zu füllen, die Registrierung und ggf. auch die Bestellung per E-Mail zu bestätigen, im Nachgang den aus Versehen mit angeklickten Newsletter wieder abzubestellen, Zahlungsoptionen zu wählen. Puh –  einfach zu anstrengend, ich mag es unkompliziert. Außerdem bevorzuge ich beim Shoppen ganz viel Haptik und sehr gern lass ich mich vom Umfeld inspirieren.

Es ist nicht so, dass ich gar nichts online kaufe

Personalisierte Geschenke zum Beispiel oder besondere Produkte, die im stationären Handel nicht so leicht zu finden sind, erwerbe ich aber mit Freuden in Online-Shops. Ich finde es außerdem richtig gut, dass gerade kleine oder sehr spezialisierte Händler durch die eigene Online-Präsenz mehr Abnehmer für ihre großartigen Waren bekommen können. Und dass man manchmal zum Einkaufen nicht aus dem Haus muss, ist auch ganz praktisch. 

Wie ich meine Unlust überwinden könnte

Ich fühle mich nicht unwohl mit meinem Kaufverhalten, dennoch gibt durchaus Hoffnung, dass ich öfter die Online-Warenkörbe fülle. Beispielsweise überzeugen mich Angebote, die mir auch abseits meines Computers oder mobilen Endgeräts positiv auffallen: Beispielsweise bin ich durch den Auftritt einer Verlagsgründerin bei einer Veranstaltung dazu gekommen, Jahr für Jahr online ihren Terminkalender zu kaufen. Trommelwirbel: Ich les sogar den Newsletter. Spannend finde ich auch Marketing-Strategien wie die von AboutYou, die gleich mal ein ganzes Festival mitgestalten. 

Ideal wäre für mich vermutlich das Online-Shopping mit VR-Brille in virtuellen Shops. Aber bis dahin finde ich auch wirklich aussagekräftige Texte zu meinen Wunschprodukten mit ganz viel gutem Bild- und Videomaterial klasse. Da wird dann auch jemandem wie mir gleich klar, wie die sich wohl anfühlen.

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