Verstöße gegen Datenschutzvorschriften?

Google wird wegen Werbestrategie von Klagen überschüttet

Veröffentlicht: 05.06.2019 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 05.06.2019
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Google sieht sich aktuell einer ganzen Reihe an juristischen Auseinandersetzungen entgegen: Verbraucherschützer haben in insgesamt neun europäischen Ländern Klage gegen den Suchmaschinenriesen eingereicht, um auf diesem Weg gegen die vermeintlich unlauteren Geschäftspraktiken im Werbebereich vorzugehen.

Die entsprechenden Länder, in denen die Klagen eingereicht wurden, sind neben Deutschland und Frankreich, auch Belgien und Italien, die Tschechische Republik und Slowenien sowie Bulgarien, Estland und Ungarn.

Verbraucherschützer sehen den Datenschutz angegriffen

Laut den Vorwürfen verstößt Google im Rahmen seiner Werbepraktiken gegen bestehende Datenschutzvorschriften. Die Verbraucherschützer monieren, dass sensible Nutzerdaten in Echtzeit an Marketingunternehmen verkauft werden, sodass es diesen möglich wird, passgenaue, gezielte Werbung zu schalten:

„Wer etwa im Internet bei Google Informationen über bestimmte Produkte sucht, erhält dazu bereits kurze Zeit später immer wieder Werbung zu diesen oder ähnlichen Produkten – selbst dann, wenn inzwischen wieder eine andere Website besucht wurde“, schreibt Reuters. Google wollte sich zu den Vorwürfen und den Klagen zunächst nicht äußern.

Google musste schon häufig Strafzahlungen leisten

In den vergangenen Monaten hatte Google immer wieder rechtliche Auseinandersetzungen, die mit teils empfindlichen Strafen endeten: Zuletzt waren die Wettbewerbshüter der EU gegen den Suchmaschinenriesen vorgegangen und erlegten ihm wegen des Missbrauchs seiner marktbeherrschenden Stellung eine Strafe in Höhe von 1,49 Milliarden Euro auf (wir berichteten).

Auch zuvor gab es bereits Milliardenstrafen – etwa 2017. Damals wurde Google zu einer bis dato Rekordstrafe von 2,4 Milliarden Euro verdonnert, weil er seinen hauseigenen Preisvergleichsdienst Google Shopping bevorzugte. Noch höher fiel dann eine Strafe im vergangenen Sommer aus: Wegen dem Einsatz seines Betriebssystems Android und dem damit verbundenen Missbrauchs seiner Marktmacht, erhielt das Unternehmen eine Rekordgeldbuße in Höhe von 4,3 Milliarden Euro.

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