Gegen Wahlbetrug

Facebook launcht neue Bestimmungen für politische Werbung

Veröffentlicht: 29.08.2019 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 29.08.2019
Facebook Anzeige auf Laptop

Facebook hat angekündigt, neue Anforderungen an politische Werbung einzuführen, um die eigene Plattform vor der Wahl des US-Präsidenten im kommenden Jahr sicherer zu machen. Vor allem wird von Unternehmen, die politische Werbung schalten wollten, künftig mehr Transparenz gefordert. Wer eine politische Anzeige schalten möchte, muss nun vorher ausführlichere Informationen über die Organisation preisgeben, inklusive von der US-Regierung ausgegebene Identifikationsnummern. Der Schritt sei eine Reaktion auf Unternehmen, die irreführende Namen in ihren Disclaimern nutzten, um ihre Identität zu verschleiern.

2018 habe man gemerkt, dass der Disclaimer-Prozess für unlautere Zwecke genutzt werden kann, so die Facebook-Produktmanagerin Sarah Schiff gegenüber The Verge. Die Änderungen, die Mitte September in Kraft treten sollen, seien eine Evolution der politischen Werberichtlinien von Facebook. Seit dem vergangenen Frühjahr musste man bereits Identität und Standort verifizieren, nun muss man darüber hinaus beweisen, dass man auch tatsächlich zur Organisation gehört, die man mit einer Anzeige repräsentieren möchte.

Icon für bestätigte Organisationen

Unternehmen und NGOs müssen künftig eine Steuerregistrierung vorlegen, Regierung und Militär eine Domain und E-Mail-Adresse mit den Endungen .gov oder .mil. Politische Parteien wiederum müssen eine Identifizierungsnummer der Kommission für Wahlkampffinanzierung vorlegen. Ob eine Organisation von Facebook verifiziert wurde, wird künftig mit einem „i“-Icon in der ober rechten Ecke der Anzeige anzeigen. Dieses Icon weist den Ersteller der Anzeige als „bestätigte Organisation“ aus.

Facebook räumt ein, dass der Authentifizierungsprozess vielleicht nicht perfekt sein werde, es werde dem Konzern aber helfen, die Legitimität einer Organisation zu prüfen. Zudem bekommen die Nutzer eine Möglichkeit, Details über die Anzeigenersteller einzusehen.

Mit den neuen Richtlinien will es Facebook auch kleineren Organisationen und lokalen Politikern erleichtern, politische Werbung zu schalten. Auch sie müssen bestimmte Daten an Facebook zur Überprüfung übermitteln, etwa Adresse, Webseite und Telefonnummer. Sie können sich auch dagegen entscheiden, dürfen dann im Disclaimer aber nicht den Namen einer Organisation angeben.

Zudem hat Facebook an den Kategorien für politische Werbung geschraubt. Bislang konnte man hier aus 20 möglichen Themengebieten auswählen, künftig sollen es nur noch zehn sein. Anbieter, die bereits entsprechende Werbung bei Facebook schalten, haben bis Mitte Oktober Zeit, die entsprechenden Angaben nachzureichen. Tun sie dies nicht, wird ihre Möglichkeit, Anzeigen zu schalten „pausiert“, so Facebook.

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