Der frühe Vogel

Massiver Gewinneinbruch bei MediaMarkt und Saturn?

Veröffentlicht: 04.11.2019 | Geschrieben von: Christoph Pech | Letzte Aktualisierung: 04.11.2019
Saturn-Filiale

Der Media-Markt-Saturn-Mutter Ceconomy droht in den kommenden drei Jahren offenbar der Verlust von drei Vierteln des operativen Gewinns. Das legen dem Spiegel zufolge interne Unternehmenspapiere nahe. Um dem entgegenzuwirken, entwickelte Vorstandschef Jörn Werner ambitionierte Umbaupläne, die das Ergebnis bis 2022 auf 1,2 Milliarden Euro sogar verdoppeln sollten. Doch Werner wurde jüngst, nach gerade einmal gut sieben Monaten im Amt, entlassen. Es habe „unterschiedliche Auffassungen“ zwischen ihm und dem Aufsichtsrat gegeben.

An Werners Umbauplan will Aufsichtsratschef Jürgen Fitschen aber festhalten. Gegenüber dem Spiegel betont er, dass es „keine grundsätzlichen Differenzen über die Strategie“ gegeben habe. Für die Entlassung von Werner wurde Fitschen von der Beteiligungsgesellschaft Convergenta kritisiert, man wolle aber „dafür sorgen, dass Convergenta die Transformation weiter mitträgt“, so Fitschen. Der Konflikt mit der Beteiligungsgesellschaft schwelt seit Jahren, Werner konnte diesen zwar nicht auflösen, aber zumindest entspannen. Frank Reverter, Chef der Media-Saturn-Holding, mit dem Werner aneinandergeraten war, bleibt im Amt. Wie gut die angestoßene Umbaustrategie greift, ist fraglich. Der Spiegel etwa wirft dem Konzern Ideenlosigkeit vor. Im Sommer hatte Saturn die Uralt-Kampagne „Geiz ist geil“ mit „Geiz is back“ zurückgeholt. Zumindest kurzfristig konnte diese aber offenbar zu leicht besseren Geschäftszahlen beitragen.

Google kauft Fitbit

Am Freitag hat Google-Mutter Alphabet ein Angebot über 2,1 Milliarden US-Dollar für Fitbit abgegeben und will damit Google und Apple wohl in den lukrativen Fitness-Tech-Markt folgen. Fitbit hat 28 Millionen aktive Nutzer und vor allem einen enormen Speicher an Gesundheitsdaten, die über die Fitness-Armbänder gespeichert werden. Um das Thema Datenschutz proaktiv zu adressieren, erklärte Google, dass Fitbit-Nutzer die Möglichkeit haben sollen, Daten zu prüfen und zu löschen. Fitbit betonte, die Gesundheitsdaten würden nicht für Google-Anzeigen verwendet. Je Aktie hat Google den Fitbit-Anteilseignern 7,35 Dollar geboten. Dies entspreche einem Aufschlag von 19 Prozent auf den Kurs am Donnerstag, so Reuters. Seit Beginn der vergangenen Woche, als das Interesse durchsickerte, legte die Aktie um 40 Prozent zu.

Will Flixbus Verbindungen streichen?

Ein Bericht der Bild am Sonntag legt nahe, dass Flixbus ab 2021 über 100 Städte als Ziele streichen will, darunter etwa Chemnitz, Dresden, Passau oder Aachen. Auf der „geheimen Flixbus-Streichliste“ stehen laut BamS vor allem ländliche Gebiete und Touristenziele. Grund für die Streichpläne soll die geplante Mehrwertsteuersenkung für Bahntickets auf sieben Prozent sein. Flixbus kommentiere grundsätzlich keine internen Planungen, es sei aber klar, „dass die einseitige Mehrwertsteuersenkung die Rahmenbedingungen im Fernverkehr massiv verschiebt. Die Politik hat die beliebten Fernbusse erst ermöglicht und macht sie nun in der Fläche wieder kaputt“, so ein Unternehmenssprecher.

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