Hilfe für Unternehmen

Förderbank KfW erwartet bis zu 100.000 Corona-Hilfsanträge

Veröffentlicht: 27.03.2020 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 27.03.2020
Regeschirm im Regen

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat sich zur wirtschaftlichen Lage rund um die Corona-Pandemie geäußert. Die Förderbank rechnet mit einem großen Ansturm auf die Hilfen, die Unternehmen zur Verfügung gestellt werden sollen: „Die Corona-Pandemie stellt alles in den Schatten, was wir bislang erlebt haben“, kommentierte Günther Bräunig, Chef der Förderbank, in einem Interview mit dem Handelsblatt.

Auf eine konkrete Zahl der zu erwartenden Anträge legte er sich demnach nicht fest. Er rechne mit einer Menge zwischen 20.000 und 100.000 Anträgen. Und auch zum beantragten Volumen sei keine konkrete Prognose möglich, da es für die aktuelle Lage keinen Präzedenzfall gäbe.

In der Coronakrise treffen viele Probleme aufeinander

Die Coronakrise sei deshalb außergewöhnlich, da mehrere Probleme gleichzeitig aufeinandertreffen: Zum einen seien fast alle Unternehmen betroffen – entweder direkt oder indirekt. Zum anderen bestehe ein massiver Zeitdruck.  Dabei stellt Bräunig außerdem klar, dass das Sonderprogramm der KfW ausdrücklich kein Zuschussprogramm, sondern ein Kreditprogramm sei, weshalb es voraussichtlich nicht jedes Unternehmen retten könne. 

Auch zum Hilfsprogramm der Bundesregierung äußerte sich Bräunig. Dieses sei seiner Meinung nach ausreichend angelegt: „Wenn wir allein die Maßnahmen im Nachtragshaushalt und im Wirtschaftsstabilisierungsfonds zusammenzählen, dann kommen wir in Deutschland auf eine Summe, die fast einem Viertel unserer jährlichen Wirtschaftsleistung entspricht“, wird er weiter zitiert.

Welle an Kurzarbeit in der deutschen Wirtschaft

Unterdessen gibt es zahlreiche Meldungen von Unternehmen und selbst von großen Branchenplayern, die in der derzeitigen Situation auf Kurzarbeit setzen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, sind auch Industriegiganten wie etwa Puma und Adidas, Volkswagen und Daimler oder auch Bosch und Thyssen-Krupp betroffen. 

Selbst im öffentlichen Dienst sei die Kurzarbeit mittlerweile eine Option, die man abwägen müsse. Als potenziell Betroffene werden dabei Mitarbeiter in Museen, Theatern und Bädern, an Flughäfen oder im Nahverkehr genannt. Wie groß die Ausmaße auf die hiesige Wirtschaft seien, zeige auch, dass selbst die Finanzbranche – namentlich etwa die Deutsche Bank – über Kurzarbeit nachdenke.

Die Erwartungen der Bundesagentur für Arbeit liegen demnach bei mehr als 2 Millionen Kurzarbeitern, die durch die Corona-Pandemie verursacht sind. „So viele wie noch nie.“

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