In „Schockstarre“

Kauflaune von Verbrauchern sinkt auf Allzeittief

Veröffentlicht: 24.04.2020 | Geschrieben von: Tina Plewinski | Letzte Aktualisierung: 24.04.2020
Einkäufe in der Innenstadt: In der Fußgängerzone

Während der Run auf einzelne Produkte wie Toilettenpapier und Konserven in den vergangenen Wochen immer wieder für Schlagzeilen sorgte, kann dieser Trend nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele Verbraucher in der Krisenzeit nicht bereit sind, große Investitionen zu tätigen. Die Experten der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) haben sich nun zur aktuellen Situation geäußert und ließen verlauten, dass die Kauflaune der Verbraucher so schlecht wie nie sei.

Anschaffungsneigung „im freien Fall“

„Die Angst vor Arbeitsplatzverlust und Kurzarbeit in der Corona-Krise hat den Konsumklimaindex auf einen historischen Tiefstand gedrückt“, heißt es in einer dpa-Meldung bei der Berliner Morgenpost. „Die Verbraucher befinden sich in einer Schockstarre“, wird GfK-Forscher Rolf Bürkl zitiert. 

Die Sorge vor einer schweren Rezession durch das grassierende Coronavirus ist groß und sorge dafür, dass sich nicht nur die Erwartungen an das Einkommen, sondern auch die Anschaffungsneigung „im freien Fall“ befänden. Deutlich wird diese Entwicklung auch anhand aktueller Zahlen: So sei der Konsumklimaindex, der den Trend für Mai prognostiziert, deutlich unter den Nullwert abgeknickt.

Online-Plus kann Verluste nicht aufwiegen

Grundsätzlich habe sich die Coronakrise deutlich auf die Auswahl gekaufter Produkte ausgewirkt. Artikel wie Toilettenpapier, Teigwaren oder Reis waren in den vergangenen Wochen ein Renner. Die Corona-Pandemie trieb die Nachfrage massiv in die Höhe. Doch nun scheint sich der Ansturm auf entsprechende Produkte zu legen. 

Nach Informationen des Statistischen Bundesamtes sinkt der Absatz, während sich die Nachfrage auf andere Produkte verlagert – vor Ostern beispielsweise auf Kondome, Wein und Bier. Immer noch über dem Durchschnitt liegen Produkte wie Seife und Desinfektionsmittel. Hier sei die Nachfrage ungebrochen, wenn auch nicht mehr auf dem Stand von März.

Da viele Verbraucher aktuell aus dem Homeoffice arbeiten, seien beispielsweise in Deutschland und Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien die Computer- und Laptopverkäufe in die Höhe geschnellt. Ebenso im Trend liegen demnach Spielekonsolen. Ein Hoch verzeichnen laut der Konsumexperten auch Online-Verkäufe. Diese verzeichneten in der Woche nach dem 30. März einen Sprung von 100 Prozent. „Dies sei aber längst nicht genug, um die Verluste im stationären Handel auszugleichen. Der Gesamtmarkt schrumpfte in den fünf größten Ländern Europas um 14 Prozent“, heißt es in der Meldung weiter.

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