Der frühe Vogel

Regierung will offenbar Länder über Corona-Lockerungen entscheiden lassen

Veröffentlicht: 06.05.2020 | Geschrieben von: Michael Pohlgeers | Letzte Aktualisierung: 06.05.2020
Angela Merkel

Am heutigen Mittwoch beraten die Länderchefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel über weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen. Doch bereits im Vorfeld waren einige Bundesländer vorgeprescht, um die bestehenden Beschränkungen des öffentlichen Lebens etwas zu lockern. Wie die Tagesschau nun berichtet, will der Bund offenbar die Verantwortung für weitere Schritte zur Lockerung der Corona-Maßnahmen weitgehend den Ländern überlassen. Das gehe aus einer Beschlussvorlage für die Gespräche hervor, die der Nachrichtenagentur dpa vorliege.

Doch ganz ohne Sicherheitsnetz wird die Regierung den Ländern die Verantwortung wohl nicht übergeben: Der Bund bestehe demnach auf einer Obergrenze für Neuinfektionen, ab der wieder härtere Einschränkungen greifen müssen. Die Bundesländer sollen nach den Plänen der Regierung sicherstellen, dass in Landkreisen oder kreisfreien Städten wieder ein konsequentes Beschränkungskonzept umgesetzt werde, sobald es dort innerhalb von sieben Tagen wieder mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern gebe.

Damit soll offenbar eine zweite Infektionswelle, die bei zu schnellen und zu starken Lockerungen befürchtet wird, verhindert oder zumindest ausgebremst werden. „Ab einer gewissen Relevanz muss auf eine regionale Dynamik mit hohen Neuinfektionszahlen und schnellem Anstieg der Infektionsrate sofort vor Ort mit Beschränkungen reagiert werden“, heißt es dazu in der Gesprächsvorlage. Besondere Vorsicht gelte bei Schulöffnungen, in der Gastronomie und bei Hotels. 

Die Länder sollen wieder alle Geschäfte öffnen dürfen, ohne dass eine Quadratmeterbegrenzung gelte. Die vor wenigen Wochen von der Regierung vorgegebene 800-Quadratmeter-Regelung war auf starke Kritik gestoßen und hatte in einigen Bundesländern Klagen nach sich gezogen. Dort war die Regelung auch als verfassungswidrig eingestuft worden. Trotzdem sollen noch Auflagen zur Hygiene, der Steuerung des Zutritts und Vermeidung von Warteschlangen erfüllt werden. 

Wie genau die Regierung sich mit den Ländern über den künftigen Kurs einigen wird, wird sich heute im Laufe des Tages zeigen.

Kampf gegen Covid-19: Bill Gates will weitere Millionen investieren

Die Bill & Melinda Gates Foundation hat eine weitere Investition angekündigt, die dem Kampf gegen die durch das Coronavirus Sars-CoV-2 ausgelöste Krankheit Covid-19 dienen soll. 125 Millionen Dollar umfasst die neue Investition laut t3n.de, womit die Gesamtinvestitionssumme auf über 300 Millionen Dollar steigt. 

Unter anderem fließt die aktuelle Investition in den sogenannten Covid-19-Therapeutics-Accelerator, der die Entwicklung von Arzneimitteln fördern soll. Hier will die Bill & Melinda Gates Foundation 50 Millionen Dollar investieren. Weitere 25 Millionen Dollar sollen in die Entwicklung und Bereitstellung von diagnostischen Maßnahmen rund um das Virus fließen. Die übrigen 50 Millionen Dollar komme der Impfallianz Gavi zugute. Damit soll sichergestellt werden, dass die Impfbemühungen für in Armut lebende Menschen auch in Coronazeiten fortgesetzt werden können.

HelloFresh: Corona-Krise sorgt für Kundenansturm

Der Kochboxenversender HelloFresh hat in der Coronakrise offenbar von den Kontaktbeschränkungen profitiert: Die Kundenanzahl und die Zahl der Lieferungen legten im ersten Quartal so stark zu, dass HelloFresh seine Erwartungen für das Gesamtjahr deutlich erhöht hat. Wie das Manager Magazin berichtet, erwarte das Unternehmen nun ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 40 bis 55 Prozent im laufenden Jahr. Bisher lag die Prognose bei einem Wachstum von 22 bis 27 Prozent.

Die Zahl der aktiven Kunden im vergangenen Quartal stieg im Vergleich zum Vorjahr um mehr als zwei Drittel auf 4,2 Millionen. HelloFresh verschickte in den ersten drei Monaten des Jahres rund 111 Millionen Mahlzeiten. Der Umsatz des Unternehmens stieg um 66,4 Prozent auf 699,1 Millionen Euro, das operative Ergebnis lag bei 63,1 Millionen Euro – im Vorjahreszeitraum stand noch ein Minus von 26,1 Millionen Euro unterm Strich.

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