Lyst-Studie

Vegane Sneaker, faire Jeans – Suchanfragen nach nachhaltiger Mode gestiegen

Veröffentlicht: 14.05.2020 | Geschrieben von: Hanna Behn | Letzte Aktualisierung: 14.05.2020
Screenshot Lyst-Suchmaschine

Wer nach Mode sucht, ist immer häufiger daran interessiert, dass diese fair produziert und nachhaltig ist – das zumindest zeigt eine aktuelle Analyse der Mode-Suchmaschine Lyst. Demnach ist der Anteil der Suchanfragen, die sich auf Keywords mit dem Aspekt Nachhaltigkeit beziehen, um 37 Prozent angewachsen. 

Für den „Nachhaltige Mode Bericht 2020“ hat das britische Unternehmen in Zusammenarbeit mit Good on you – einer Smartphone-App, die für rund 2.000 Modemarken ethische Bewertungen liefert – u. a. das Shopping-Verhalten von 104 Millionen Konsumierenden verglichen, die bei insgesamt 12.000 Modemarken und Online-Händlern gesurft, Fashion-Artikel gesucht oder gekauft haben. 

Diese Sneaker sind besonders gefragt 

Vor allem Sneaker der Marke Veja sind der Auswertung zufolge besonders gefragt. Der Anteil der Suchanfragen nach Produkten des fairen französischen Turnschuh-Herstellers ist im Vergleich zum Vorjahr weltweit um 115 Prozent gestiegen, in Deutschland waren es 98 Prozent mehr. Generell werden vor allem Sneaker, Jeans und Parkas aus fairer Produktion am häufigsten gesucht, so Lyst. Begehrte Marken waren darüber hinaus Bassike, Stella McCartney, Girlfriend Collective und Patagonia. Gezählt wurden zudem über 1.000 monatliche Anfragen für den Suchbegriff „Fairtrade T-Shirts“. Zunehmend gibt es auch mehr Interesse an fairem bzw. recycletem Schmuck, nachhaltiger Sportkleidung oder auch umweltfreundlich produzierter Bademode.

Hierzulande gab es 53 Prozent mehr Suchanfragen für nachhaltige Mode, u. a. aus Berlin – hier werde vorrangig nach Kunstpelzmänteln und veganen Lederjacken gesucht. In Dänemark stiegen die Anfragen sogar um 114 Prozent, gefolgt von Australien mit 110 Prozent mehr. Dort wird zudem eher das Stichwort „ethisch“ statt „nachhaltig“ verwendet.

Marken sollten sich auf wandelndes Konsumverhalten vorbereiten

Lyst hat zudem in den letzten zwölf Monaten über 90 Millionen Impressionen in den sozialen Medien allein für den Suchbegriff „Slow Fashion“ gezählt. Demnach liege die Vermutung nahe, „dass sich das Konsumverhalten zu ändern beginnt“, schreiben die Studienautoren. Suchen zu Upcycling- und Second-Hand-Artikeln waren 42 und 45 Prozent häufiger als im letzten Jahr. 

„Immer mehr Leute werden sich der Probleme bewusst, die es in der Modebranche gibt, und fordern Veränderungen. Viele Marken reagieren darauf, indem sie untersuchen, welche Auswirkungen sie auf ihr soziales Umfeld und die Umwelt haben und setzen sich Ziele, um besser zu werden. Besonders wichtig ist dabei, dass sie dies an ihre Kunden kommunizieren, umfangreicher über ihre Praktiken informieren und vermehrt auf nachhaltig produzierte Kollektionen setzen“, kommentiert Good on You zur Erhebung. „Die Marken, die sich nicht anpassen, gehen das Risiko ein, Marktanteil einzubüßen.“

Newsletter
Abonnieren
Bleibe stets informiert mit unserem Newsletter.